Schnelle Verhaftung

Dieser Mann soll das Attentat auf Donald Trump verübt haben

Ryan R. ist ein Bauunternehmer aus Hawaii und aktiver Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland.

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Ryan R, der mutmaßliche Trump-Attentäter, ist bekannt, gibt, hier bei einer Demo für die Ukraine ein TV-Interview.
Ryan R, der mutmaßliche Trump-Attentäter, ist bekannt, gibt, hier bei einer Demo für die Ukraine ein TV-Interview.AFPTV/AFP

Das FBI ist sich sicher: Donald Trump entging erneut einem Attentatsversuch. Die Szenen, die sich auf dem Golfplatz des republikanischen Präsidentschaftskandidaten in Florida abspielen, sind filmreif. Personenschützer des Ex-Präsidenten eröffneten plötzlich das Feuer in Richtung eines bewaffneten Mannes, der sich am Rand des Golfplatz im Gebüsch versteckt hielt. Der Verdächtige flüchtet, wird jedoch kurze Zeit später festgenommen. Dabei kommt ein komplexes Motiv zum Vorschein.

Nach Angaben von Sheriff Ric Bradshaw spielte der 78-jährige Trump auf dem Platz in West Palm Beach nahe seinem Anwesen Mar-a-Lago Golf, als Personenschützer des Secret Service in wenigen hundert Metern Entfernung einen aus einem Zaun ragenden Gewehrlauf entdeckten. Nach Schüssen der Beamten flüchtete der Verdächtige zunächst in einem schwarzen Wagen. Mit Hilfe eines Zeugen konnten Polizeibeamte ihn kurze Zeit später aufspüren und den Verdächtigen festnehmen.

Beamte sichern den Tatort am Rande des Golfclubs von Donald Trump. /Getty Images/AFP (Photo by JOE RAEDLE / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)
Beamte sichern den Tatort am Rande des Golfclubs von Donald Trump. /Getty Images/AFP (Photo by JOE RAEDLE / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)Joe Raedle/AFP

Versuchtes Trump-Attentat: Schütze lässt Waffe, Rucksäcke und Kamera bei der Flucht liegen

Am Zaun des Golfplatzes wurden ein Sturmgewehr mit Zielfernrohr sowie zwei Rucksäcke und eine GoPro-Videokamera sichergestellt. Der Verdächtige sei etwa 300 bis 500 Yards (274 bis 457 Meter) von Trump entfernt gewesen, aber „mit einem Gewehr und einem solchen Zielfernrohr ist das keine große Entfernung“, sagte Sheriff Bradshaw. Ob der Verdächtige vor seiner Flucht Schüsse abgab, blieb zunächst unklar.

Sheriff William Snyder aus dem benachbarten Landkreis Martin County sagte dem Sender CNN, der Verdächtige habe bei seiner Festnahme „ziemlich ruhig“ gewirkt: „Er hat nicht viele Emotionen gezeigt.“ Erkenntnisse zum Motiv des mutmaßlichen Attentatsversuchs lagen zunächst nicht vor. Die Fernsehsender CNN und CBS berichteten, bei dem Festgenommenen handele es sich um Ryan R., der sich in der Vergangenheit in Onlinediensten kritisch gegenüber Trump geäußert habe.

Das Haus von Ryan R. in Kaaawa auf der Hawaii-Insel Oahu.
Das Haus von Ryan R. in Kaaawa auf der Hawaii-Insel Oahu.Eugene Tanner/AFP

Trump-Attentäter ist ein Bauunternehmer aus Hawaii

Sollte sich dies bestätigen, wäre der Verdächtige kein gänzlich Unbekannter: R. war nach der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 nach Kiew gereist, um dort die Landesverteidigung zu unterstützen - und war dort unter anderem von der Nachrichtenagentur AFP interviewt worden. CNN und CBS berichteten, R. sei ein selbständiger Bauunternehmer für bezahlbaren Wohnraum auf Hawaii, der in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals festgenommen worden sei.

Im März 2022 hatte R. laut „New York Times“ im Onlinedienst X angekündigt, in die Ukraine reisen zu wollen. Er sei bereit „zu kämpfen und zu sterben“. AFP interviewte ihn Ende April bei einer Demonstration in Kiew. Der russische Präsident Wladimir Putin sei ein „Terrorist, dem ein Ende gesetzt werden muss“.

Erst vor zwei Monaten war Trump bei einem Attentat während eines Wahlkampfauftritts im Bundesstaat Pennsylvania leicht verletzt worden. Ein Zuschauer wurde getötet und zwei weitere schwer verletzt, der Attentäter wurde von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen. Nach dem Attentat auf Trump im Juli hatte es schwere Kritik am für den Schutz von amtierenden und früheren US-Präsidenten zuständigen Secret Service gegeben. Die damalige Secret-Service-Chefin Kimberly Cheatle trat daraufhin zurück, mindestens fünf Beamte wurden beurlaubt. ■