Gefährlicher Einsatz

Kurs Rotes Meer – Deutsche Fregatte soll Handelsschiffe schützen

Deutschland will sich mit der Fregatte „Hessen“ an der EU-Mission „Aspides“ beteiligen.

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Die 143 Meter lange Fregatte „Hessen“ wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. (Archivbild)
Die 143 Meter lange Fregatte „Hessen“ wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. (Archivbild)Hauke-Christian Dittrich/dpa

Die Handelswege im Roten Meer sind zunehmend bedroht. Die Huthi-Miliz, die sich als Teil der gegen Israel gerichteten pro-iranischen „Achse des Widerstands“ im Nahost-Krieg sieht, bedroht die Schifffahrt. Bereits seit Dezember versucht eine internationale Koalition unter US-Führung, die Route entlang der jemenitischen Küste zu sichern. Jetzt schickt auch Deutschland ein Kriegsschiff in die Region.

Die Deutsche Marine erwartet bei der geplanten Beteiligung an einer internationalen Mission zum Schutz der Seewege im Roten Meer einen der gefährlichsten Einsätze in ihrer Geschichte. Es sei „der ernsthafteste Einsatz einer deutschen Marine-Einheit seit vielen Jahrzehnten“, sagte Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack am Donnerstag in Berlin. Die nun aus Wilhelmshaven ausgelaufene Fregatte „Hessen“ bereite sich auf Angriffe der Huthi-Rebellen im Jemen mit Raketen, Drohnen und ferngesteuerten „Kamikaze-Booten“ vor.

Die „Hessen“ hat rund 240 Soldaten an Bord. Sie soll sich vorbehaltlich eines Mandats der EU und des Bundestags am Schutz von Handelsschiffen vor Angriffen der Huthi-Miliz im Jemen beteiligen.

Die Fregatte würde dann laut Knaack eine „Torwart-Funktion“ bei der Begleitung von Handelsschiffen übernehmen, um etwa anfliegende Flugkörper abzufangen. 

Wilhelmshaven: Die Fregatte „Hessen“ läuft aus dem Hafen aus. Das Schiff soll sich im Roten Meer am Schutz von Handelsschiffen gegen Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz zu beteiligen. 
Wilhelmshaven: Die Fregatte „Hessen“ läuft aus dem Hafen aus. Das Schiff soll sich im Roten Meer am Schutz von Handelsschiffen gegen Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz zu beteiligen. Sina Schuldt/dpa

EU-Mission „Aspides“ sieht keine Angriffe auf Huthi-Miliz vor

Die Marine sei sich „sehr bewusst“, dass das Schiff „in eine konkrete Gefährdung“ hineinfahre, sagte Knaack. Für die Besatzung bedeute dies eine hohe psychische und physische Belastung. Das Schiff werde vor Ort „im sogenannten Kriegsmarsch“ und damit in ständiger Alarmbereitschaft fahren.

Die EU will sich mit der Mission „Aspides“ der Koalition unter US-Führung anschließen. Vorgesehen sind drei Kriegsschiffe mitsamt Begleitflugzeugen wie Hubschraubern und Drohnen vor. Die Mission sieht keine Angriffe auf Huthi-Stellungen an Land vor, wie es bei der Mission „Poseidon Archer“ von Großbritannien und den USA der Fall ist.

Der formelle Beschluss zum Start der EU-Mission soll beim nächsten Außenministertreffen am 19. Februar fallen. Im Anschluss müsste der Bundestag die deutsche Beteiligung noch beschließen - dies könnte in der letzten Februar-Woche geschehen. ■