Cleveres Sparen

Jeder fünfte Deutsche zu arm zum Sparen

Girokonto, Bargeld, Tagesgeld - die Sparerinnen und Sparer in Deutschland haben klare Favoriten bei der Geldanlage. Doch viele Menschen können überhaupt nichts beiseitelegen.

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Jeden Pfennig einzeln umdrehen: Das müssen in Deutschland nicht wenige.
Jeden Pfennig einzeln umdrehen: Das müssen in Deutschland nicht wenige.Hendrik Schmidt/dpa

Um das eigene Vermögen zu sparen, gibt es viele verschieden Möglichkeiten. Doch nicht jeder kann oder will es sich leisten, Geld auf die hohe Kante zu legen. Das fand eine von YouGov für die Postbank in Auftrag gegebene Umfrage heraus. Knapp 18 Prozent der 2140 Befragten, also fast jeder fünfte Erwachsene, fällt darunter. Doch auch diejenigen, die sparen, machen nicht immer das Beste draus.

Unverzinste Ersparnisse weit verbreitet

Etwa ein Drittel der knapp 1600 Umfrageteilnehmer, die nach eigenen Angaben über Ersparnisse verfügen, verzichtet bei einem Großteil des Geldes auf Zinsen:  Weil sie es auf dem - zumeist unverzinsten - Girokonto stehen lassen (23,3 Prozent) oder als Bargeld verwahren (6,9 Prozent).

Ein knappes Drittel (32,1 Prozent) der Sparer steckt den größten Teil der Ersparnisse in Zinsanlagen. Mit Abstand am beliebtesten: Tagesgeldkonten (15,5 Prozent), auf denen Gelder bei Bedarf schnell umgeschichtet werden können.

Viele Sparer machen sich nicht die Mühe, den bestmöglichen Sparplan für sich zu finden.
Viele Sparer machen sich nicht die Mühe, den bestmöglichen Sparplan für sich zu finden.YAY Images/imago

Viele Anleger wechseln die Bank für höhere Sparzinsen

Viele Anleger wollen flexibel bleiben, um im Falle besserer Zinsangebote zu einer anderen Bank wechseln zu können: 6,9 Prozent der 1596 Sparerinnen und Sparer in der Umfrage wechseln nach eigenen Angaben auch dann, wenn die Zinsen nur etwas höher sind. Gut ein Drittel (34,1 Prozent) schiebt demnach Gelder auf ein Konto bei einem anderen Institut, wenn dort die Sparzinsen deutlich höher sind.

Seit dem Ende der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) im Sommer 2022 und der folgenden Serie von zehn Zinserhöhungen hat der Wettbewerb der Kreditinstitute um Spareinlagen wieder angezogen. Banken und Sparkassen verdienen nun wieder daran, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Zuletzt haben jedoch etliche Geldhäuser zum Beispiel ihre Festgeldkonditionen wieder nach unten geschraubt, denn es wird allgemein damit gerechnet, dass die EZB im Juni die Leitzinsen im Euroraum wieder senken wird.

Rund 12 Prozent bleiben der YouGov-Umfrage für die Postbank zufolge auch bei besseren Konkurrenzangeboten ihrer Bank treu, weil ihnen nach eigenen Angaben die Höhe der Sparzinsen nicht wichtig ist. Gut ein Viertel (25,6 Prozent) antwortete, ein Wechsel der Bank wäre ihnen „zu lästig“. ■