Er wurde 100 Jahre alt

Ex-US-Präsident Jimmy Carter ist tot

Zu seinem 100. Geburtstag am 1. Oktober erschien Carter noch einmal in der Öffentlichkeit – im Rollstuhl, aber mit einem Lächeln im Gesicht.

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Ex-US-Präsident Jimmy Carter ist tot.
Ex-US-Präsident Jimmy Carter ist tot.David Goldman/AP

Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist im Alter von 100 Jahren gestorben – fast zwei Jahre, nachdem er sich dafür entschieden hatte, seine letzten Tage in einem Hospiz zu verbringen. Das vermelden amerikanische Zeitungen.

Der Demokrat und ehemalige Erdnussfarmer, der nur eine Amtszeit im Weißen Haus verbrachte, widmete sein Leben nach der Politik vor allem wohltätigen Zwecken. Im Februar 2023 entschied er sich nach mehreren Krankenhausaufenthalten gegen weitere medizinische Behandlungen und zog sich in sein geliebtes Heimatdorf Plains in Georgia zurück.

Bis zu ihrem Tod am 19. November 2023 stand ihm seine geliebte Frau Rosalynn zur Seite. Das Paar war 77 Jahre lang verheiratet gewesen. Zusammen verbrachten sie ihre letzten Tage in ihrem gemeinsamen Zuhause, stets umgeben von Familie und Liebe.

Zu seinem 100. Geburtstag am 1. Oktober erschien Carter noch einmal in der Öffentlichkeit – im Rollstuhl, aber mit einem Lächeln im Gesicht. Freunde und die Familie ehrten den Mann, der einst die USA führte. Sein letzter Wunsch wurde ebenfalls erfüllt: Er gab seine Stimme für Kamala Harris bei der US-Präsidentschaftswahl ab.

Jimmy Carter: Vom Krisenpräsidenten zum Volkshelden

Carters Amtszeit von 1977 bis 1981 war von Herausforderungen geprägt: einer Wirtschafts- und Energiekrise und der Geiselnahme mehrerer US-Diplomaten im Iran. Nach seiner politischen Karriere wurde Carter zu einem der beliebtesten Ex-Präsidenten Amerikas.

Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter mit seiner Frau Rosalynn Carter im Jahr 2018.
Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter mit seiner Frau Rosalynn Carter im Jahr 2018.Robert Franklin/South Bend Tribune/dpa

Sein Engagement für Habitat for Humanity, mit denen er Häuser für bedürftige Familien baute, sowie seine Arbeit mit dem Carter Center, das sich weltweit für Menschenrechte und Gesundheit einsetzt, machten ihn zu einer humanitären Ikone.

Carter überlebte zahlreiche gesundheitliche Rückschläge, darunter Hautkrebs und Hirnmetastasen. Doch seine kämpferische Natur ließ ihn nie aufgeben. Bis ins hohe Alter blieb er aktiv und engagiert.

Mit Carters Tod gibt es nur noch fünf lebende US-Präsidenten: Bill Clinton, George W. Bush, Barack Obama, Donald Trump und der noch amtierende Präsident Joe Biden.

Obwohl er sich in den letzten Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, blieb Jimmy Carter ein leuchtendes Beispiel für Bescheidenheit, Menschlichkeit und unermüdlichen Einsatz für das Wohl anderer. ■