Er ist leiser als der Vorgänger, kann besser anbraten und ist jetzt schon Kult: 260.000 Hobbyköche wollen unbedingt den neuen Thermomix TM7 haben. Doch so viele Vorbestellungen eingefleischter Thermomix-Fans sind für den Hersteller Vorwerk einfach zu viel! Das Unternehmen aus Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) kommt mit der Produktion kaum nach! Und das trotz des stolzen Preises von 1549 Euro! Ergebnis: Wer das Luxus-Küchengerät Ende April bestellt hat, muss mehrere Monate auf die Lieferung warten. „Natürlich würde ich gerne jeden Kunden direkt morgen beliefern. Aber das geht nicht“, sagte Vorwerk-Chef Thomas Stoffmehl der „Süddeutschen Zeitung“ vom Donnerstag.
Was ist das Besondere am neuen Thermomix?
Um die Thermomix-Produktion zu beschleunigen, baute Vorwerk ein neues Werk in Frankreich und stockte die Produktionskapazitäten auf, sagte Stoffmehl weiter. Ziel seien 1,5 Millionen Geräte im Jahr. Und auch wenn der Vorwerk-Chef selbst von dem TM7 schwärmt, er sei leiser und könne besser anbraten, gibt er doch zu: „Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, mein Steak im Thermomix zu braten“.

Zudem verfolgt man mit dem neuen Thermomix einen neuen Ansatz: Man möchte ihn als offene Plattform weiterentwickeln. Das Gerät ist offen für Erweiterungen, auch mit Blick auf künstliche Intelligenz. „Dieses Jahr werden die ersten Anwendungen kommen.“ Denkbar wäre etwa ein Kühlschrank-Scanning mit Rezeptvorschlägen.
Woher kommt der Hype um den Thermomix?
Doch woher kommt der Hype um einen so teuren Küchenhelfer? Teil des riesigen Ansturms auf die Alleskönner-Maschine sind die pompösen Präsentationen der jeweils neuen Geräte-Generation. Sie erinnern fast an die Vorstellung neuer Apple-Geräte und setzen auf Emotionen und Exklusivität. Aufwändige Werbefilme lassen den Thermomix da nicht nur als Küchenmaschine, sondern als pure Revolution des Kochens erscheinen! Außerdem setzt der Hersteller auf Social Commerce, den direkten Verkauf über soziale Medien.
Die aktuellen US-Zölle von zehn Prozent machen Vorwerk kaum zu schaffen: „Unser amerikanischer Markt ist zum Glück noch sehr klein. Wir haben im vergangenen Jahr in den USA weniger als 20.000 Geräte verkauft, in Deutschland mehr als 300.000“, sagte Stoffmehl der Zeitung. Erhebliche Chancen sehe das Unternehmen in China.
2024 erwirtschaftete die Gruppe mit dem Thermomix 1,7 Milliarden Euro – bei einem Gesamtumsatz von 3,2 Milliarden Euro. Zu den Geräten von Vorwerk gehören auch Staubsauger der Marke Kobold.