20 Prozent der Wahlberechtigten würden laut Umfragen dem „Bündnis Sarah Wagenknecht – BSW“ die Stimme geben. Die Partei wäre damit auf Anhieb die zweitstärkste politische Kraft in Deutschland hinter der Union. Auf ihren Social-Media-Kanälen präsentiert sich die umstrittene Politikerin bereits mit Parteilogo, die Gründung bereitet jetzt ein Verein vor.
Wagenknecht versteht sich als Volkstribun der Unterprivilegierten, gibt Ängsten vor sozialem Abstieg, Überfremdung und angeblich übergriffigen Minderheiten eine Stimme. Diese Art von Populismus betreibt die AfD längst erfolgreich, fürchtet nun um Stimmen – ausgerechnet jetzt, wo sie erfolgreich mit geschürten Ängsten die Ampel-Koalition vor sich her treibt.
„BSW – Bündnis Sahra Wagenknecht“: Linke zerstören, AfD-Stimmen abjagen – und nach der Macht greifen?
Die Linke, deren Zerstörung Wagenknecht bereits seit Jahren befördert, blickt derweil in Abgründe: Verlorene Wahlen, mehrere ihrer Abgeordneten im Bundestag wollen zum BSW wechseln – dort sitzen sie nur, weil drei Ur-Linke direkt gewählt wurden. Einer von ihnen, Gregor Gysi, gibt sich gelassen, schließt einen Parteiwechsel aus.
Doch Millionen Deutsche, die die Linke früher wählten, haben sie längst abgeschrieben, versprechen sich ausgerechnet von der AfD Unterstützung, deren Sozialpläne Geringverdienende benachteiligen – zugunsten Besserverdienender. In diesen trüben Gewässern fischt das BSW, kündigt soziale Versprechen an, deren Finanzierung völlig ungeklärt ist. So funktioniert Populismus in schwierigen Zeiten: Grob vereinfachte Antworten auf schwere Probleme wie Krieg und Inflation, Politik als Kasperle-Theater. Auch damit erobert man die Macht – wie gerade in der Slowakei Linkspopulist und Putin-Fan Robert Fico. Wer glaubt, dass so etwas in Deutschland ausgeschlossen sei, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.