Sonntagnacht in Hollywood

Zweimal Sandra Hüller: So stehen ihre Chancen bei den Golden Globes

Zum 81. Mal werden im Beverly Hilton Hotel von Los Angeles die Golden Globes vergeben. Die nach den Oscars wichtigste Hollywood-Gala feiert diesmal eine Premiere. 

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Gute Chancen bei den Golden Globes: Schauspielerin Sandra Hüller (45) aus Suhl bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises.
Gute Chancen bei den Golden Globes: Schauspielerin Sandra Hüller (45) aus Suhl bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises.Annette Riedl/dpa

Das Event wird zum ersten Mal vom neuen Eigentümer Dick Clark Productions produziert, anstatt wie bislang von den HFPA-Mitgliedern der Auslandspresse. Dazu wurde die Jury von knapp 100 auf 300 ausländische Journalisten vergrößert.

Für unseren KURIER-Korrespondenten Christian Thiele sind es bereits die 22. Golden Globes, die er vor Ort live miterleben wird.

Hier sind seine Prognosen, wer in den wichtigsten Kategorien die Nase vorn haben wird:

Motion Picture (Drama): Wie kaum ein weiterer Film hat Christopher Nolans „Oppenheimer“ die Kinokassen klingeln lassen und wird sich gegen die Mitfavoriten „Killers of the Flower Moon“ und „Maestro“ durchsetzen.

Motion Picture (Musical or Comedy): Think Pink! Obwohl die Michael Jordan Turnschuh-Saga „Air“ mein persönlicher Favorit ist, führt an Greta Gerwigs „Barbie“ mit Margot Robbie in der Hauptrolle eigentlich kein Weg vorbei.

Bester Schauspieler (Drama): Wo sich Leonardo DiCaprio („Killers of the Flower Moon“) und Bradley Cooper („Maestro“) als die größten A-Liste-Namen streiten, wird Cillian Murphy für seine grandiose Darstellung als „Oppenheimer“ das Rennen machen.

Beste Schauspielerin (Drama): So sehr ich es der deutschen Schauspielerin Sandra Hüller für „Anatomy of a Fall“ gönnen würde, Lily Gladstones großartige Leistung in „Killers of the Flower Moon“ wird ihr die verdiente Globe-Trophäe sichern.

Bester Schauspieler (Musical oder Comedy):  In dieser Kategorie entscheide ich mich gegen den Geheimfavoriten Nicolas Cage („Dream Scenario“), obwohl dieser es wirklich verdient hat. Stattdessen ist Paul Giamatti als missmutiger 70er Jahre Lehrer in „The Holdovers“ eine Klasse für sich.

Beste Schauspielerin (Musical oder Comedy): Sorry Barbie…äh Margot Robbie! Aber als nymphomanisches Forschungsexperiment hat Emma Stone in „Poor Things“ ihre unglaubliche Bandbreite als Schauspielerin bewiesen. Der Sieg gehört ihr.

Bester Nebendarsteller in einem Kinofilm: Für diese schauspielerische Superleistung musste er sich nicht in das „Iron Man“-Kostüm zwängen. Für mich war Robert Downey Jr. niemals besser als in „Oppenheimer“ und wird deshalb mit dem Globe nachhause gehen.

Beste Nebendarstellerin in einem Kinofilm: Trotz namhafter Konkurrenz wie Jodie Foster oder Julianne Moore wird für mich Danielle Brooks das Rennen machen. Ihre Leistung als Sofia in der Neuauflage von „The Color Purple“ ist brillant!

Bester Regisseur: Ehrlicherweise würde ich es Bradley Cooper für „Maestro“ gönnen. Doch am Ende wird Christopher Nolan für „Oppenheimer“ mit seinem ersten Golden Globe ausgezeichnet werden.

In der Kategorie „Original Song“ treten gleich mehrere Größen der Musikbranche gegeneinander an. Während die meisten Experten auf Billie Eilish für den Song „What Was I Made For“ („Barbie“) tippen, sage ich dagegen: Mein Jugendidol Lenny Kravitz wird sich mit seiner „Road to Freedom“ (aus dem Film „Rustin“) durchsetzen.

Als bester Auslandsfilm wird Sandra Hüllers „Anatomy of a Fall“ die Konkurrenz ausstechen und Frankreich sich über einen Golden Globe freuen.

Unser Mann in Hollywood: Christian Thiele, KURIER-Korrespondent bei den Golden Globes.
Unser Mann in Hollywood: Christian Thiele, KURIER-Korrespondent bei den Golden Globes.Thiele/BK