Video geht viral

Wütende Mutter schreibt Ehemann Rechnung für Hausarbeit

Unbezahlte Arbeit, voller Einsatz: Diese Mutter rechnet knallhart ab. Ihre TikTok-Abrechnung trifft mitten ins gesellschaftliche Tabu.

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Amber stellt ihrem Mann im Video eine Rechnung aus.
Amber stellt ihrem Mann im Video eine Rechnung aus.AmberAudrey/Tiktok

Kochen, putzen, waschen, Kinder managen – ganz normaler Wahnsinn im Alltag vieler Frauen. Der Haken? Keiner zahlt dafür. Frauen leisten fast 44 Prozent mehr unbezahlte Hausarbeit als Männer. Jeden. Verdammten. Tag. Amber Egan, Mutter von drei Kindern, hat genug davon, dass das alles als „normal“ gilt. Auf TikTok stellt sie ihrem Mann und ihrer Familie jetzt eine Rechnung – und sorgt damit für einen viralen Aufschrei. Ihre Message: Hausarbeit ist Arbeit. Und zwar teure.

Wäsche machen, Essen kochen, Kinder trösten, den Familienalltag zusammenhalten – und das alles ohne einen Cent Lohn: Frauen übernehmen deutlich mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer.

@amberaudrey_96 How I’m able to be the breadwinner as a stay at home mom. This is just what works for us 🤷🏻‍♀️ #sahmsoftiktok #sahmtok #stayathomemom #stayathomemomlife #stayathomemoms #breadwinner #sahmomsbelike #sahmjobs #sahmjob ♬ original sound - Amber Audrey ✨

Amber listet auf, was ihre tägliche Hausarbeit wirklich wert ist. Und zwar in Dollar. Sie summiert die Aufgaben, die sie Woche für Woche stemmt, auf rund 2700 US-Dollar – also etwa 2400 Euro. Ihre Aktion geht viral, Millionen sehen zu, wie sie ihre eigene Arbeit in Rechnung stellt – nicht aus Trotz, sondern um endlich sichtbar zu machen, was so viele Mütter und Hausfrauen täglich leisten.

Das ist Amber Egans Hausarbeits-Rechnung im Detail:
  • 20 US-Dollar pro Durchgang Geschirrspüler
  • 35 US-Dollar pro Waschmaschinenladung
  • 60 US-Dollar für die Reinigung des Badezimmers
  • 100 US-Dollar fürs Bodenwischen
  • 800 US-Dollar für Heimunterricht der Kinder
  • 50 US-Dollar für Fahrdienste – z. B. zum Fußballtraining
  • 75 US-Dollar für den Wocheneinkauf
  • 50 US-Dollar für das tägliche Kochen
  • 200 US-Dollar fürs Stillen des Babys
  • 10 US-Dollar fürs tägliche Abstauben

Die Gesamtsumme variiert je nach Aufwand und wie oft sie die jeweilige Tätigkeit verrichtet hat  – aber dass sie Woche für Woche auf mehrere Tausend Dollar kommt, zeigt: Hier geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um eine Vollzeitstelle mit Überstunden, Nachtschichten und emotionaler Dauerverfügbarkeit.

Macht die Hausfrau aus ihrem Ärger ein Geschäftsmodell?

Amber will mit ihrer Rechnung kein Geld von ihrem Mann, wie sie betont – er sei ohnehin engagiert im Haushalt. Vielmehr will sie ein Bewusstsein schaffen: für die Belastung, die Isolation, den psychischen Druck, der mit der Rolle als Hausfrau und Mutter oft einhergeht.

Die Kommentare unter ihrem Video zeigen, wie sehr sie einen Nerv getroffen hat. Vielen geht es genauso – sie fühlen sich endlich gesehen. Andere kritisieren, dass sie aus ihrer Beziehung eine Art Geschäftsmodell mache. Doch gerade diese Reaktion entlarvt, wie selbstverständlich weibliche Arbeit im Haushalt immer noch hingenommen wird – solange sie kostenlos bleibt.

„Viele denken, Hausfrau zu sein bedeutet, den ganzen Tag mit seinen Kindern zu verbringen. So nach dem Motto: ‚Oh, du wäschst Wäsche, spülst ab und kochst, das ist doch nicht schwer.‘ Aber das ist alles ganz schön viel“, sagt sie gegenüber der Zeitschrift People.

Amber Egans Botschaft ist klar: Wer Hausarbeit nicht bezahlt, sollte sie zumindest anerkennen. Denn ohne sie würde der Alltag vieler Familien schlicht zusammenbrechen.

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