Für die gleiche Arbeit in gleicher Postion weniger Gehalt? Das wollte sich eine Ex-Bürgermeisterin im Schwarzwald nicht gefallen lassen. Sie klagte – und bekam recht. Jetzt wurden ihr gut 43.000 Euro zugesprochen.
Noch immer verdienen Frauen oftmals weniger als Männer. Das ging auch Jeanette Fuchs so. Sie war von 2014 bis 2022 parteilose Bürgermeisterin der Schwarzwaldgemeinde Todtmoos (BaWü). Als solche wurde sie schlechter bezahlt als ihr langjähriger Vorgänger. Und auch ihr Nachfolger bekommt mehr Geld als sie im Amt verdiente. So viel Ungerechtigkeit wollte die ehemalige Ratshaus-Chefin nicht hinnehmen.
„Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit sollte selbstverständlich sein und nichts, wofür man vor Gericht ziehen muss“, meint die 58-jährige Ex-Bürgermeisterin. Doch genau das tat sie letztlich. Und so wurde die Gemeinde Todtmoos nun vom Verwaltungsgericht Freiburg dazu verdonnert, Janette Fuchs mehr als 36.500 Euro Schadensersatz und eine Entschädigung von 7000 Euro zu zahlen, wie ihr Anwalt der dpa sagte.
Das Urteil schafft aus Sicht von Janette Fuchs Klarheit, sowohl für Frauen im öffentlichen Dienst als auch für die Arbeitgeber. „Ich denke, daraus haben alle etwas gelernt“, teilt 58-Jährige mit, die seit dem Ausscheiden aus dem Amt Pensionärin ist.
Nicht nur der Nachfolger, auch der Vorgänger wurde besser bezahlt
Der Nachfolger von Janette Fuchs im Bürgermeisteramt war direkt in die höhere von zwei möglichen Besoldungsgruppen eingruppiert worden. Da sei für sie klar gewesen, „dass ich nicht gleichgestellt wurde und dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht“. Laut ihrem Anwalt waren auch ihre Vorgänger direkt in die höhere Gruppe sortiert worden.
Die Gemeinde Todtmoos will sich nach Auskunft von Bürgermeister Marcel Schneider erst äußern, wenn ein schriftliches Urteil vorliegt. Die Gemeinde könnte in Berufung gehen.