Närrische Tage

Warum feiern wir Fasching und Karneval?

Fastnacht-Endspurt! Die närrischen Tage gehen ihrem Höhepunkt entgegen. Wissen Sie, warum wir Fasching feiern? Und was es mit dem Aschermittwoch auf sich hat?

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Der Fantasie sind bei Faschingskostümen keine Grenzen gesetzt. Es herrscht ja schließlich Narrenfreiheit.
Der Fantasie sind bei Faschingskostümen keine Grenzen gesetzt. Es herrscht ja schließlich Narrenfreiheit.Wolfgang Maria Weber/Imago

Haben Sie sich auch schon die Pappnase aufgesetzt, um die närrischen Tage zu feiern? Jetzt geht es in den Endspurt, in wenigen Tagen sind Rosenmontag und Faschingsdienstag. Aber warum eigentlich feiern wir Fasching, Fastnacht und Karneval?

Das Wort Fastnacht erklärt es eigentlich fast schon von selbst. Es entstand aus dem mittelhochdeutschen „vas(t)(en)nacht“, und bedeutete die „Nacht vor dem Fasten“. Gemeint ist die Fastenzeit vor dem christlichen Osterfest, die immerhin 40 lange Tage dauert – Sonntage nicht eingerechnet. Also wurde davor nochmal ausgelassen gefeiert und kräftig zugelangt, bevor ab Aschermittwoch die Zeit der Entsagungen begann.

Fasching sagt man vor allem in Bayern, Sachsen und Württemberg. Ebenfalls ein Wort das zurückgeht auf Mittelalterzeiten: Mit „vaschanc“ oder „vastschang“ meinte man das Ausschenken des Fastentrunks. Auch hier geht es um reichlich Trank und Speis vor dem großen Darben der Fastenzeit.

Vor der Fastenzeit wird richtig auf den Putz gehauen

Und woher kommt der Begriff Karneval? Hier geht es wohl um den Verzicht auf Fleischgenuss. Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt und könnte vom italienischen Wort „carnevale“ stammen, was in etwa „Fleisch, lebe wohl“ bedeutet. Auch das bezieht sich auf die bevorstehende Fastenzeit. Eine andere Erklärung lautet, dass das Wort Karneval auf das lateinische „carrus navalis“ zurückgeht, was einen Karren in Schiffsform bezeichnet, der im Altertum bei Umzügen zum Einsatz kam. Allerdings existiert der Begriff im klassischen Latein nicht.

Also, ob Fasching, Fastnacht oder Karneval, es geht darum, noch mal richtig auf den Putz zu hauen, bevor am Aschermittwoch alles vorbei ist – wie es in dem bekannten Karnevalslied heißt. Doch warum die Kostüme, das Verkleiden, das Narrentum? Vorläufer des närrischen Treibens gab es wohl bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien, die Wurzeln des Faschings könnten auch in germanischen Frühlingsfesten und Fruchtbarkeitskulten liegen.

Trinkgelage, Festmahle, Reiterspiele und Tänze gehören seit dem 13. und 14. Jahrhundert zu den Bräuchen der Faschingszeit. Bei den Narrenfesten wurden kirchliche Rituale und Würdenträger auf die Schippe genommen.  Bei Umzügen und mit Verkleidungen wurde – und wird bis heute – der Obrigkeit gespottet.

Was ist der Aschermittwoch und warum heißt er so?

Bleibt noch die Frage: Warum heißt es Aschermittwoch? Der Aschermittwoch ist der Beginn der Fastenzeit in der katholischen Kirche. Das Wort stammt von einer früheren Tradition: An diesem Tag wurden die Büßer in der Kirche mit Asche bestreut. Asche ist ein Symbol für die Vergänglichkeit und der Reue. Da mit Asche auch geputzt wurde, steht sie auch für die Reinigung der Seele. In Gottesdiensten am Aschermittwoch bekommen die Gläubigen noch heute vom Priester mit Asche ein Kreuz auf die Stirn gemalt.

Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Im katholischen Gottesdienst bekommen an diesem Tag Gläubige vom Priester ein Asche-Kreuz auf die Stirn gezeichnet. 
Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Im katholischen Gottesdienst bekommen an diesem Tag Gläubige vom Priester ein Asche-Kreuz auf die Stirn gezeichnet. epd/Imago