Der Fall wirft immer mehr Rätsel auf: Nach dem Funde einer Kinderleiche Norden Niedersachsens ist noch immer nicht abschließend geklärt, ob es sich um den seit dem 22. April vermissten Arian handelt. Und wenn ja, warum der Junge erst jetzt auf dem nur rund zwei Kilometer von seinem Elternhaus entfernten Feld gefunden wurde. Eine Spurensuche...
Arian war am 22. April aus seinem Elternhaus im Bremervörder Ortsteil Elm verschwunden. Hunderte Einsatzkräfte suchten tagelang nach dem vermissten Jungen. Weil Arian Autist ist, wurde bei der Suche auch zu ungewöhnlichen Mitteln gegriffen. Die Eltern und Suchenden gingen davon aus, dass er auf Ansprache nicht reagiert, sich eher verstecken könnte, als seinem Retter in die Arme zu laufen. Luftballons sollten ihn anlocken. Dazu wurden Süßigkeiten positioniert. Doch alles half nichts. Bis zuletzt blieb Arian verschwunden.
Polizei geht bei Kinderleiche von Arian aus
Am Dienstag dann die traurige Nachricht: Beim Mähen hat ein Bauer auf seinem Feld eine Kinderleiche gefunden. Der Landwirt zur Bild: „Ich habe mir das angeguckt und mir war gleich klar, dass das eine Kinderleiche ist.“ Die Ermittlergruppe Arian rückte an. Die Leiche ist seitdem in der Gerichtsmedizin.
Wann genau die Ergebnisse der Obduktion vorliegen, kann man derzeit noch nicht sagen. „Das können die Kolleginnen und Kollegen von der Rechtsmedizin Hamburg auch nicht immer genau abschätzen“, sagte ein Sprecher der Polizei Rotenburg am Mittwochmorgen. Er hoffe, dass die Ergebnisse schnellstmöglich vorliegen. „Es werden auch keine DNA-Schnellabgleiche durchgeführt“, sagte der Sprecher. „Wir warten auf das sichere Ergebnis der Rechtsmedizin. Erst dann können wir mit Sicherheit sagen, ob es sich bei der Kinderleiche um den vermissten Arian handelt.“ Die Polizei geht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das tote Kind der sechsjährige Arian aus Bremervörde ist. Die Untersuchungsergebnisse werden im Laufe dieser Woche erwartet.

Die Obduktion des Leichnams soll zudem klären, wann und woran das Kind gestorben ist. Das ist dem Sprecher zufolge auch mit Blick auf die Aufarbeitung der großangelegten Suche nach Arian wichtig, denn der Fundort der Leiche liegt nur wenige Kilometer entfernt vom Wohnort des seit April vermissten Jungen. Die Gegend dort war mehrfach von Einsatzkräften abgesucht worden. Die Polizei will die Suche rekonstruieren, um herauszufinden, warum der autistische Junge nicht gefunden wurde.