Auch Vorwürfe wegen sexueller Belästigung

MrBeast: Kandidaten verklagen YouTube-Star wegen „chronischer Misshandlung“

MrBeast ist berühmt dafür, viel Geld zu verschenken. Doch hinter den Kulissen seiner Show geht es den Kandidaten zufolge deutlich unbarmherziger zu. Die haben nun Klage eingereicht.

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YouTube-Star MrBeast heißt im echten Leben Jimmy Donaldson.
YouTube-Star MrBeast heißt im echten Leben Jimmy Donaldson.Rebecca Blackwell/AP

Er ist der erfolgreichste YouTuber der Welt: Mit über 316 Millionen Abonnenten betreibt MrBeast den erfolgreichsten Kanal der Plattform. Und immer wieder macht der 26-Jährige, der mit bürgerlichen Namen James „Jimmy“ Stephen Donaldson heißt, mit ungewöhnlichen Aktionen von sich reden. MrBeast ist berühmt dafür, viel Geld zu verschenken. Doch hinter den Kulissen seiner Show geht es den Kandidaten zufolge deutlich unbarmherziger zu. Die haben nun Klage eingereicht.

MrBeast erlangte vor allem durch seine aufwendigen Produktionen Berühmtheit. So ließ er beispielsweise die Spiele aus der Netflix-Serie „Squid Game“ nachbauen und von 456 Teilnehmern nachspielen – ein beeindruckender Stunt, der über 300 Millionen Aufrufe generierte. Darüber hinaus verschenkt er im Rahmen seiner außergewöhnlichen Aktionen hohe Geldbeträge; so zahlte er einmal einem Familienvater 500.000 Dollar, nachdem dieser vor laufender Kamera 100 Tage in einem roten Kreis verbracht hatte.

In seiner neuesten Show „Beast Games“, die MrBeast für Amazon produziert, konnten Kandidaten einen Preis von fünf Millionen Dollar gewinnen. Doch die jubeln weniger über den Millionengewinn, sondern kritisieren die Bedingungen vor Ort. So berichten die Branchendienste „Deadline“ und „Variety“ unter Berufung auf entsprechende Gerichtsunterlagen von einer Sammelklage von fünf namentlich nicht genannten Kandidaten gegen den YouTuber und Amazon. In der Schrift, die „Variety“ in teilweise geschwärzter Form auch auf seiner Seite veröffentlicht, ist demnach die Rede von „dauerhafter Misshandlung“ und „sexueller Belästigung“ im Umfeld der Produktion.

Fünf Kandidaten verklagen den YouTuber und Amazon

In der am Montag beim Los Angeles Superior Court eingereichten Klage wird behauptet, dass Amazon, die Produktionsfirma von MrBeast sowie die unabhängige Produktionsfirma Off One’s Base LLC unter anderem Mindestlöhne und Überstunden nicht gezahlt und sexuelle Belästigung nicht verhindert hätten. Es seien Bedingungen geschaffen worden, die zu „emotionalem Stress“ geführt hätten. Zudem hätten die Kandidatinnen und Kandidaten keine angemessenen Essens- oder Ruhepausen erhalten und seien stattdessen „gefährlichen Umständen und Bedingungen“ ausgesetzt gewesen.

„Ich hatte damit gerechnet, herausgefordert zu werden, aber ich hätte nicht gedacht, dass man mich wie nichts behandelt – weniger als nichts“, wird ein Kandidat zitiert. „Variety“ zitiert zudem einen Anwalt der Kläger: Obwohl die Teilnehmer bei der Unterzeichnung des Vertrags gewusst hätten, dass sie vor einem potenziell langen und herausfordernden Wettbewerb standen, hätten sie „viel mehr bekommen, als sie erwartet hatten“.

In der Folge seien mehrere Teilnehmer ins Krankenhaus eingeliefert worden. Besonders für Frauen hätten „feindliche Arbeitsbedingungen“ geherrscht. Der Klage zufolge wurde den Teilnehmern der „Beast Games“ medizinische Versorgung, Nahrung, Schlaf und die grundlegenden Hygienemittel vorenthalten. Bis jetzt haben sich sowohl MrBeast als auch Amazon nicht zu den Vorwürfen geäußert. Wann genau die Show zu sehen sein soll, hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben. ■