Hätten Sie es gewusst?

Warum haben die Buchstaben „F“ und „J“ diese Striche auf der Tastatur?

Auf fast allen Tastaturen findet sich auf den Buchstaben „F“ und „J“ ein kleiner, waagerechter Strich. KURIER erklärt, warum das so ist.

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Jede Tastatur hat sie, und dennoch wissen nicht alle, wozu sie da sind: die kleinen, spürbaren Erhebungen auf den Tasten „F“ und „J“.
Jede Tastatur hat sie, und dennoch wissen nicht alle, wozu sie da sind: die kleinen, spürbaren Erhebungen auf den Tasten „F“ und „J“.Panthermedia/Imago

Jede Tastatur hat sie, und dennoch wissen nicht alle, wozu sie da sind: die kleinen, spürbaren Erhebungen auf den Tasten „F“ und „J“. Sind Ihnen schon einmal die kleinen Striche auf den Tasten „F“ und „J“ aufgefallen? Zu finden sind sie überall, ganz egal ob auf einer Laptop-Tastatur oder einem USB-Keyboard. Wir klären auf.

In den frühen 1980er-Jahren war IBM der führende Computerhersteller. Ihr Tastaturdesign setzte den Standard, und auch Apple etablierte in leicht abgewandelter Form eigene Tastaturen. Im Jahr 1985 führte IBM das Enhanced-101-Tastaturlayout ein, das bis heute weitgehend erhalten geblieben ist. Die ersten Tastaturen hatten jedoch noch keine Erhebung unter den Tasten „F“ und „J“; diese wurden erst später hinzugefügt.

Kleine Striche auf „F“ und „J“ - dafür sind sie gedacht

Jetzt sind Computer-Tastaturen aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Mit ihnen lassen sich nicht nur Buchstaben und Zahlen eingeben, sondern auch zahlreiche Sonderzeichen. Zwei Tasten sehen aber ein bisschen anders aus, als die anderen und haben damit eine besondere Funktion. Wer einen genaueren Blick auf die Computertastatur wirft, wird feststellen, dass die Tasten für die Buchstaben „F“ und „J“ im unteren Bereich mit einer kleinen Erhebung in Form eines horizontalen Strichs versehen sind.

Wer das 10-Finger-Schreibsystem lernt oder bereits beherrscht, der platziert nämlich genau dort seine beiden Zeigefinger.
Wer das 10-Finger-Schreibsystem lernt oder bereits beherrscht, der platziert nämlich genau dort seine beiden Zeigefinger.Zoonar/Imago

Die kleinen, waagerechten Striche auf den Tasten gelten als Orientierungstasten. Sie können das Tempo beim Tippen steigern. Wer das 10-Finger-Schreibsystem lernt oder bereits beherrscht, der platziert nämlich genau dort seine beiden Zeigefinger. In der Ausgangsposition liegt der linke Zeigefinger auf der Taste „F“ und der rechte Zeigefinger auf der Taste „J“. Die anderen Finger werden entsprechend auf derselben Reihe links und rechts davon platziert.

Das Ziel des Zehnfingersystems besteht nicht nur darin, schneller zu tippen, sondern dies auch ohne Blick auf die Tastatur zu erreichen. Dadurch bleibt der Blick auf dem Bildschirm. Die kleinen Erhebungen auf den Tasten „F“ und „J“ ermöglichen es den Zeigefingern, rasch zur Ausgangsposition zurückzufinden. Obwohl diese Erhebungen oft nur minimal sind, können sie dank der vielen Nervenenden in den Fingern dennoch schnell ertastet werden. Dies ist nicht nur bei Computertastaturen von Bedeutung.

Orientierungstasten gibt es auch anderswo

Auch bei der PIN-Eingabe an Geldautomaten oder bei herkömmlichen Telefonen werden Sie bemerken, dass die mittig gelegene Taste „5“ häufig einen kleinen erhabenen Punkt hat. Diese Orientierungstaste ermöglicht es auch sehbehinderten Menschen, die anderen Tasten schnell und zuverlässig zu finden.