Krasser Fall

Tierquäler trat Straßenkatze Eros tot – zweieinhalb Jahre Knast!

Straßenkatzen gehören in Istanbul zum Stadtbild. Das traurige Schicksal von Kater Eros bewegt die Nation und beschäftigt das Gericht.

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Eine Katze sitzt im leeren Garten vor der Blauen Moschee in Istanbul.
Eine Katze sitzt im leeren Garten vor der Blauen Moschee in Istanbul.Emrah Gurel/AP/dpa/Symbolbild

Die türkische Metropole Istanbul ist bekannt für ihre zahlreichen Straßenkatzen. Die Tötung einer von ihnen hat nun über die Grenzen der Stadt bei Tierliebhabern für große Empörung gesorgt. Ein Gericht verurteilte den Täter am Mittwoch zu zweieinhalb Jahren Haft wegen der „absichtlichen Tötung eines Tiers“, wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete. Die Strafe sei die höchste jemals nach Tierschutzgesetz verhängte, schrieb Justizminister Yilmaz Tunc auf der Plattform X, vormals Twitter. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die grausame Tat war von Überwachungskameras festgehalten worden und hatte für einen landesweiten Aufschrei gesorgt. Die Aufnahmen zeigen, wie der nun Verurteilte am 1. Januar 2024 in einem Aufzug auf eine Katze eintritt, sie dann verfolgt und mit minutenlangen Tritten tötet. Der Mann sagte laut DHA, er habe psychologische und familiäre Probleme gehabt und deshalb die Fassung verloren, als er im Aufzug auf die Katze stieß.

Videos in den sozialen Medien zeigen Prozessbeobachter, die den Täter im Gerichtsgebäude in Sprechchören als „Mörder“ bezeichneten. Auf der Plattform X trendete der Hashtag „Gerechtigkeit für Eros“. Eros ist der Name der getöteten Katze. Viele Social-Media-Nutzer sprachen Drohungen gegen den Täter aus. Er könne nicht mehr vor die Tür gehen, klagte der Angeklagte laut DHA vor Gericht.

Das Gericht hatte die Strafe wegen guter Führung auf drei Monate Haft verkürzt

Der Täter war bereits zuvor zu einer Strafe von einem Jahr und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht hatte die Strafe kurz darauf wegen guter Führung auf drei Monate verkürzt. Gegen diese Entscheidung wurde Berufung eingelegt. Auch gegen das Urteil vom Mittwoch kann noch Berufung eingelegt werden.

Immer wieder sorgt Gewalt an Tieren in der Türkei für Schlagzeilen. Tierschützer bemängeln zu lasche Strafen sowie die fehlende Durchsetzung bestehender Gesetze, die Tiere vor Gewalt schützen sollen. ■