Thomas Gottschalk will sich nicht entschuldigen, gesteht aber Fehler und gelobt Besserung
Nach dem Rassismus-Eklat bei der WDR-Talkshow „Die letzte Instanz“ hat sich Thomas Gottschalk nun zu Wort gemeldet.

In der WDR-Talkshow „Die Letzte Instanz“ sprach Thomas Gottschalk unter anderem mit Komiker Micky Beisenherz und Schauspielerin Janine Kunze über Rassismus. Die Gruppe echauffierte sich fleißig darüber, was man alles nicht mehr sagen dürfe, und sagte es dann doch. Auch Thomas Gottschalk reproduzierte Rassismus und gab dann auch noch eine Blackfacing-Anekdote preis. Nachdem sich Beisenherz und Kunze bereits entschuldigt hatten, äußert sich nun auch Gottschalk.
„Ich bin auch heute nicht bereit, mich für etwas zu entschuldigen, das weder verletzend noch bösartig gemeint war. Aber ich bin bereit, zu lernen und zuzuhören“, gibt sich der Showmaster erst störrisch, um dann doch Einsicht zu zeigen. „Ich werde gewisse Begriffe nicht mehr benutzen und diese nicht zähneknirschend vermeiden, weil es die Political Correctness verbietet, sondern weil einem Menschen mit meiner Eloquenz unzählige Worte zur Verfügung stehen, die weder missverständlich sind, noch aus einer Denkschule kommen, die ausgedacht hat“, schrieb der 70-Jährige in einem Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“.
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Konkret schrieb er: „Was das Z-Wort aus der ‚Letzten Instanz‘ betrifft, habe ich für einen Ausdruck grünes Licht gegeben, dem ich in Zukunft die Rote Karte zeigen werde, und ich verspreche, das unselige Wort nie mehr zu benutzen.“ Der Begriff wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Es handele sich um eine von Klischees überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft.
An anderer Stelle des Artikels betonte Gottschalk: „Gerade musste ich lernen, dass man Menschen auch dadurch enttäuschen kann, dass man sie nicht versteht. Man kann sich auch nicht damit herausreden, dass man eine ‚andere Sprache‘ spricht, zu der Vokabeln gehören, die, in der eigenen Wahrnehmung, weder etwas mit Diskriminierung noch mit Rassismus zu tun haben.“ Es gebe Momente, da müsse man einfach zur Kenntnis nehmen, dass es so, wie es immer ging, eben nicht mehr gehe. „Weil Menschen sich verletzt fühlen, die man nicht verletzen will.“