Je größer das Gehirn, desto schlauer? Von wegen. Forscher der Universität von California Davis fanden jetzt heraus, dass die Gehirne in den letzten 100 Jahren stetig gewachsen sind. Das Hirnvolumen von Gen Z und Alpha ist fast 7 Prozent größer als das ihrer Urgroßeltern – dumm nur, dass ihre Durchschnittsintelligenz niedriger ist als ihrer Eltern und Großeltern.
Die Wissenschaftler hatten die durchschnittlichen Hirnvolumen von Menschen, die in den 1930er Jahren geboren wurden, ermittelt. Dieser lag bei 1234 Milliliter. Sie verglichen den Wert mit denen der darauffolgenden Generation bis Geburtsjahr 2010. Dabei stellte sich heraus, dass das durchschnittliche Hirnvolumen in den nächsten Generationen stetig anstieg.
Bei der jüngsten Generation beträgt es 1400 Milliliter, was einen Zuwachs von 6,6 Prozent ergibt. Der Bereich, der am meisten wuchs, war die Hirnrinde. Diese ist für kognitive Funktionen wie Sprache und Motorik zuständig.
Trotz der größten Gehirnmasse sank bei den jüngsten Generationen die Intelligenz. Neueste Studien aus Frankreich, England und den USA ergaben, dass der IQ von Gen Zs und Alphas im Schnitt um 2 Punkte gefallen ist. Als Begründung gaben die Forscher an, dass zunehmende Social Media-Benutzung sich negativ auf sprachlogisches Denken und visuelles Problemlösen auswirkt.
Für Studienleiter Charles DeCarli, Professor für Neurologie an der UC Davis, belegt das, dass es nur eine „leichte Korrelation zwischen Hirnmasse und Intelligenz gibt“. Stattdessen ist die Theorie von Neurowissenschaftlern laut des Fachjournals „Psychology Today“, dass größere Gehirne den heutigen Menschen ermöglichen, mehr Lebenserinnerungen zu speichern – weil sie auch länger Leben als vor 100 Jahren.