Wer kennt es nicht? Noch kurz vor dem Schlafengehen die letzten Nachrichten oder die neuesten TikTok-Videos checken und dann das Handy ans Ladekabel anschließen. So ist das Smartphone am nächsten Morgen voll geladen und einsatzbereit. Doch das Einschlafen mit ladendem Handy ist nicht nur schlecht für die Schlafqualität.
Das nächtliche Laden Ihres Handys kann sich negativ auf die Lebensdauer Ihres Akkus auswirken. Auch wenn Ihr Akku scheinbar vollständig geladen ist, kann er durch das nächtliche Laden schneller an Leistung verlieren. Dies liegt an einem speziellen Mechanismus in Ihrem Handy, der durch das ständige Überladen des Akkus aktiviert wird. Sie wollen einen lang haltenden Akku? Dann haben wir hier die richtigen Tipps für Sie.
Die Gefahren beim nächtlichen Aufladen
Oft bleibt das Handy und damit der Akku über sechs Stunden und länger an der Steckdose. Dabei benötigt er, gerade mit Schnellladekabel, nur wenige Stunden, bis er voll ist. Damit das Smartphone keinen Schaden nimmt, sorgt laut Experten ein Mechanismus dafür, dass der Stromfluss unterbrochen wird, sobald es voll geladen ist. Damit wird also das Handy nicht weiter mit Strom versorgt.
Nun beginnt, wenn auch ganz langsam, wieder eine Entladung. Doch sobald der Akku wieder unter die 100 Prozent Vollladung fällt, startet in der Regel der Ladevorgang von Neuem. Nun wird also das Smartphone die ganze Nacht im Wechsel geladen und entladen. Das führt zwangsläufig zu einer Schädigung des Akkus. Gerade wenn das Handy nicht zur neuesten Generation zählt.
Und nicht nur das! Auch Wärme kann schädlich sein. Gerade wenn das Handy über längere Zeit geladen wird, erwärmt es sich. Die so entstehende Hitze führt dazu, dass der Akku noch schneller kaputtgeht. Es kann auch vorkommen, dass Smartphones überhitzen. Ökotest warnt davor, das Handy dann zu benutzen, da sich der Akku sogar entzünden kann.
Auch das Tech-Portal chip.de warnt, dass es zu einem Kurzschluss oder einer thermischen Reaktion kommen kann, wenn der Akku extrem hohen Temperaturen ausgesetzt ist. Das kann richtig gefährlich werden: Es besteht sogar Explosionsgefahr – natürlich abhängig von den verwendeten Materialien und der Konstruktion. Ähnliches kann auch mit einer Powerbank passieren.
Experten raten daher zum sogenannten disziplinierten Laden und Entladen. Das bedeutet, dass der Akku nie vollständig entladen wird. Er sollte aber auch nicht, wie beim nächtlichen Laden, überladen werden. Laut TÜV sollte der Ladestand immer zwischen 30 Prozent und 70 Prozent liegen, wenn Sie Ihren Handy-Akku langfristig nutzen möchten.
Auch Schnellladen schädigt den Akku
Nach einer Untersuchung sollten Smartphone-Nutzer beim Laden ihrer Akkus auf Schnelllade-Technologien und entsprechende Ladegeräte besser verzichten. Das Software-Unternehmen Qnovo hat Grafiken veröffentlicht, die hierbei auf einen schnelleren Verlust der Ladekapazität schließen lassen, schreibt der Stromanbieter Verivox.
Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, sollte das Handy einfach mal ausschalten, statt es nachts zu laden. Das hat nicht nur positive Effekte für den Akku, sondern sogar gesundheitliche Vorteile. Laut Forschern führt das zu einer besseren Schlafqualität durch weniger Strahlung. ■