Es ist seit je her ein Traum der Menschheit: Unsterblichkeit. Ob durch den Stein der Weisen, das Elixier des Lebens oder eine magische Frucht, es gibt unzählige Mythen und Legenden über die verschiedensten Wege, das menschliche Leben zu verlängern. Jetzt könnte dieser lang angestrebte Traum Wahrheit werden.
Turritopsis dohrnii ist bereits seit Jahrzehnten ein begehrtes Forschungsthema von Wissenschaftlern, denn durch ihre einzigartige Fähigkeit sich selbst zu verjüngen hat die Qualle den Spitznamen „Immortal Jellyfish“, zu deutsch die „Unsterbliche Qualle“ bekommen. Eine Name der leicht übertrieben ist, wie Monty Graham erklärt, der Experte für Quallen am „Florida Institute of Oceanography“ ist.
Eine ganz besondere Qualle
„Wir wissen schon über den kleinen, evolutionären Trick den diese Spezies durchführt seit etwa 15-20 Jahren Bescheid“ erklärt Graham, jetzt erst aber haben spanische Wissenschaftler eine Studie veröffentlicht, die neue Auskünfte über diesen geheimen Trick geben könnte. Maria Pascual-Torner, Victor Quesada und ihre Kollegen an der Universität Oviedo haben sich die DNA des besonderen Tieres angeschaut und so interessante Beobachtungen gemacht.
Turritopsis dohrnii geht wie andere Quallen durch zwei Phasen in ihrem Leben. In der ersten bleibt die Qualle am Meeresgrund, wo das Primäre Ziel es ist, zu überleben. Sobald sich die Nahrungs- und Umweltbedingungen bessern ist es das Ziel, Nachwuchs zu zeugen. Viele Quallen besitzen dabei die Fähigkeit, ihr Altern umzukehren und in einen jüngeren Zustand anzunehmen, aber die meisten verlieren diese Fähigkeit sobald sie sexuelle Reife erreicht haben. Bis auf eine Art, nämlich Turritopsis dohrnii.

„Eine Hautcreme aus den Quallen können wir nicht machen“
Die Wissenschaftler haben die DNA des ewig jungen Meerestieres genommen und sie verglichen mit einem nahe verwanden Cousin der Spezies, nämlich Turritopsis Rubra, die diese Verjüngungs-Fähigkeit nicht besitzt. So konnten sie feststellen, dass Turritopsis dohrnii besser darin ist, DNA zu reparieren und zu kopieren. Auch konnte gezeigt werden, dass die Telomere, die Enden von Chromosomen, die mit dem Altern verbunden sind, besser und länger erhalten bleiben.
Einen Zaubertrank, der einen jünger macht erwartet Graham allerdings nicht. Der Sinn der Studie war es eher, die Prozesse und Protein Funktionen zu verstehen, die die Qualle besitzt. Er sieht aber dennoch großes Potential in diesen Ergebnissen „Es ist eines dieser Forschungsblätter, das uns die Tür für zukünftige Untersuchungen eröffnet die es wert sind, erforscht zu werden“.