Sind Männer die schlechteren Autofahrer? Scheint so, zumindest wenn man es daran misst, wem häufiger der Lappen entzogen wird. Das Portal billiger-mietwagen.de wertete Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes aus und stellte fest: Männer in Deutschland verlieren ihren Führerschein rund dreimal häufiger als Frauen.
Im vergangenen Jahr wurden rund 488.000 Fahrerlaubnismaßnahmen gegen Männer vollstreckt. Gegen Frauen waren es hingegen nur rund 111.000. Damit wurden 2023 gegen insgesamt 1,72 Prozent aller registrierten männlichen Führerscheinbesitzer Strafmaßnahmen vollzogen – bei den Führerscheinbesitzerinnen traf das nur auf 0,49 Prozent zu. Damit haben Männer im vergangenen Jahr über dreimal häufiger ihren Führerschein abgeben müssen als Frauen.
Gründe für Fahrverbote sind das Fahren unter Alkohol und/oder Drogen, erhebliche beziehungsweise wiederholte Raserei, Nichtbeachten von roten Ampeln oder Unfallflucht.
Insgesamt gab es in ganz Deutschland im Jahr 2023 laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 602.489 Mal eine sogenannte Fahrerlaubnismaßnahme. Hierzu zählen unter anderem der Entzug der Fahrerlaubnis, ein Fahrverbot (ein bis sechs Monate), aber auch ein Verzicht. Die Zahlen aus den einzelnen Bundesländern sind dabei unterschiedlich.
Brandenburg hat im Verhältnis die meisten Führerschein-Strafen
Die meisten Führerscheinverluste nach absoluten Zahlen gab es laut KBA in Nordrhein-Westfalen. In 121.778 Fällen wurde hier die Fahrerlaubnis entzogen oder abgegeben. Auf den Rängen 2 und 3 der Bundesländer liegen Bayern mit 105.937 und Baden-Württemberg mit 84.034 Fällen.
Schaut man allerdings auf die Zahlen in Relation zu den registrierten Fahrerlaubnissen, sieht es ganz anders aus. Dann steht laut der Recherche des Vergleichsportals billiger-mietwagen.de das einwohnerstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen viel besser da: mit einem Anteil von „nur“ 1,07 Prozent Führerscheinverlusten.
Spitzenreiter ist Brandenburg, die prozentual meisten Strafen gab es hier. Gegen 1,40 Prozent aller Fahrerlaubnisse wurden hier Maßnahmen verhängt, die zur Abgabe des Führerscheins geführt haben. Gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 1,38 Prozent.
Am sichersten mit dem Auto ist man der Analyse zufolge auf den Straßen von Schleswig-Holstein unterwegs. Hier wurden mit einem Anteil von 0,95 Prozent die wenigsten Maßnahmen verhängt. Und auch in Berlin gab es mit einem Anteil von 1,06 Prozent überraschend wenig Führerscheinentzüge - obwohl die Hauptstadt doch als riskantes Pflaster für Autofahrer und Autofahrerinnen gilt. ■