In Thailand

Sex-Skandal! Mönche von junger Frau verführt und erpresst

Mehr als 80.000 kompromittierende Fotos von Mönchen hatte die 35-Jährige gehortet.  Die Thailänder empören sich aber vor allem über die Geistlichen.

Author - Berliner KURIER
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Für ihr Leben in Armut und Enthaltsamkeit und als moralische Instanz werden Mönche in Thailand verehrt. Einige nehmen es damit allerdings nicht so genau (Symbolfoto).
Für ihr Leben in Armut und Enthaltsamkeit und als moralische Instanz werden Mönche in Thailand verehrt. Einige nehmen es damit allerdings nicht so genau (Symbolfoto).NurPhoto / Imago

Ein Sex-Skandal erschüttert Thailand. Es geht um hochverehrte, aber offenbar nicht immer ehrenwerte Mönche und eine junge Frau, die die buddhistische Geistlichen verführte und mit kompromittierenden Fotos und Videos erpresste. Allein in den vergangenen drei Jahren soll sie so 10 Millionen Euro erbeutet haben.

„Sika Golf“  ist der Spitzname der 35-jährigen Erpresserin, eigentlich heißt sie Wilawan Emsawat. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen in der Provinz Phichit auf, wo sie bereits eine Beziehung zu einem Mönch hatte, der sie kostspielig beschenkte.  Sie verließ die Schule ohne Abschluss, um Arbeit in Bangkok zu finden. Drei Kinder hat sie, eines von einem DJ, eines von einem Akademiker und eines von einem Mönch. Inzwischen sitzt sie in Haft.

In den Berichten zu den Erpressungen ist von 80.000 Fotos und 5000 Videos-Clips die Rede. Sie wurden auf mehreren Smartphones der 35-Jährigen gefunden. Mit ihrer Masche war sie erstaunlich erfolgreich: So soll ein 67-jähriger Abt vom Bankkonto eines Tempels in der Provinz Ayutthaya 380.000 Baht (etwa 10.000 Euro) an die Frau überwiesen haben. Von einem privaten Konto soll noch weit mehr Geld geflossen sein. Der Geistliche hat den Orden mittlerweile verlassen. Einem anderen soll „Sika Golf“ erzählt haben, dass sie ein Kind von ihm erwarte. Sie forderte umgerechnet knapp 800 Euro Unterhaltszahlung pro Monat  – fast zwanzig Jahre lang. Der bis dahin hochverehrte Mönch setzte sich ins Nachbarland Laos ab.

In Thailand ist man wütend über verlogenene, korrupte Mönche

Es geht nicht nur um die kriminellen Machenschaften der Erpresserin, die Thailänder sind enttäuscht und wütend über die Geistlichen, die in dem Land als wichtige moralische Autoritäten und spirituelle Führer verehrt werden. Was diesen Skandal so schockierend mache, „ist die schiere Anzahl der beteiligten hochrangigen Mönche“, schrieb die „Bangkok Post“ . Ohne die kompromittierenden Bilder und Chats, die man bei der Frau fand, würden die „immer noch auf ihren Thronen sitzen und die Öffentlichkeit ungestraft betrügen“.

Landesweit gibt es mehr als 40.000 buddhistische Tempel. Ranghohe Mönche erhalten von der Regierung ein monatliches Gehalt. Die Summe richtet sich nach dem Dienstalter und dem Rang im Kloster und liegt zwischen etwa 65 und 900 Euro. Die tief gläubigen Thais spenden aber zusätzlich jährlich Milliarden Euro an die Tempel. Was damit geschieht, ist wegen ziemlich mangelhafter Buchführung kaum nachzuvollziehen. Auch für "Sika Golf" – Sika ist ein Titel für Frauen – bedienten sich die Mönche an den Tempelgeldern.

Bei Festnahme nur 200 Euro auf Konto der Millionen-Erpresserin

Immer wieder kamen in den vergangenen Jahren Skandale um sogenannte Luxus-Mönche ans Licht, die entgegen aller Regeln in Saus und Braus lebten. Es ging um Veruntreuung, Drogenmissbrauch und ja, auch immer wieder um Geliebte. Vor einigen Jahren sorgten Bilder von Mönchen mit teuren Sonnenbrillen in einem Privatjet für Aufregung.

Mit den vielen Millionen hätte die 35-jährige  Wilawan ein Leben in absolutem Luxus führen können. Auf ihrem Konto waren bei ihrer Festnahme am 15. Juli aber nur noch 210 Euro übrig. Laut Prasong Chalermpan, Leiter der Antikorruptionsabteilung der Polizei, hat „Sika Golf“ fast ihr gesamtes, von den Mönchen erhaltenes Vermögen in Online-Kasinos verspielt. (mit DPA/Carola Frentzen)