Noch mehr Opfer befürchtet

UPDATE! Schwere Erdbeben erschüttern Afghanistan +++ Mehr als 2000 Tote!

Afghanistans Katastrophenschutz befürchtet nach starken Erdbeben viele Todesopfer. Sieben Dörfer in der Grenzprovinz Herat seien zerstört worden.

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Menschen, die von Erdbeben betroffen sind, ruhen im Freien im afghanischen Herat aus.
Menschen, die von Erdbeben betroffen sind, ruhen im Freien im afghanischen Herat aus.Mashal/XinHua/dpa

Nach mehreren starken Erdbeben in Afghanistan sind nach Einschätzung der Regierung rund 2000 Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Taliban-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Die Zahl der Verletzten sei enorm hoch, fügte Abdul Wahid Rajan aus dem Ministerium für Information und Kultur hinzu. Hunderte Häuser seien zerstört worden, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA am Samstag mit.

Mehr als 11 000 Menschen sind nach Angaben des OCHA von dem Erdbeben in der Provinz Herat in Afghanistan betroffen.

Mehrere Dörfer in der stark betroffenen Grenzprovinz Herat sind Behördenangaben zufolge komplett zerstört worden. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren von der Erdbeben-Katastrophe insgesamt rund 4200 Menschen betroffen, mindestens 600 Häuser wurden zerstört. Alleine in das größte Krankenhaus der Provinzhauptstadt Herat seien gut 200 Tote und rund 700 Verletzte gebracht worden, hieß es aus medizinischen Kreisen.

Mehrere Opfer werden noch unter den Trümmern vermutet.

Erdbebenstärke zwischen 4,6 und 6,3 gemessen

Am Samstagmorgen hatten mindestens acht Beben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion zum Iran erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS maß eine Stärke zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstöße ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern. Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten.

Erdbeben ereignen sich immer wieder in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Beben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1000 Menschen ums Leben. Nach mehreren Jahrzehnten Konflikt sind viele Häuser nicht erdbebensicher gebaut. Beben richten daher oft große Schäden an.