Mit sozialkritischen Coming-Of-Age-Filmen hat Hark Bohm Kinogeschichte geschrieben. Seinen Roman „Amrum“, der auf eigenen Jugenderinnerungen fußt, hat dann Fatih Akin verfilmt. Der Streifen zog zuletzt etliche Film-Fans in die Kinos. Nun ist Bohm überraschend gestorben.
„Amrum“ zog zuletzt Film-Fans in die deutschen Kinos
„Amrum“ war die Verfilmung eines autobiografischen Buches von Bohm, das letzte große und international erfolgreiche Projekt, an dem er mitgearbeitet hat. Erst im Mai feierte der Film in Cannes seine Premiere. Nun ist Hark Bohm gestorben: Im Kreise seiner Familie hat der Filmemacher, Schauspieler, Autor und Produzent die Augen am Freitag im Alter von 86 Jahren für immer geschlossen.
Vor allem dank sozialkritischer Coming-Of-Age-Produktionen wie „Nordsee ist Mordsee“ (1976), „Moritz, lieber Moritz“ (1978) sowie „Yasemin“ (1988), wofür er den Bundesfilmpreis in Gold erhalten hat, schrieb Bohm Kinogeschichte. Mit seinem Schüler Fatih Akin - heute selbst ein Erfolgsregisseur - verfasste er das Drehbuch für dessen international erfolgreiches NSU-Drama „Aus dem Nichts“ mit Diane Kruger.

Bohm kam als Sohn eines Obersenatsrats und Nachfahr von Bauern und Kapitänen am 18. Mai 1939 in Hamburg zur Welt. Er hinterlässt auch filmpolitisch starke Spuren. So initiierte der linksliberale Jurist 1971 in München den „Filmverlag der Autoren“ mit. Zudem war er Mitbegründer des Hamburger Filmbüros sowie des Filmfests Hamburg (beides 1979). 1992 lancierte Bohm mit Theatermann Jürgen Flimm das Filmstudium an der Universität Hamburg.


