Was als gemütlicher Abend in der Göppinger Innenstadt begann, endete in einer Tragödie, die die beschauliche Stadt in Baden-Württemberg erschüttert. Ein 29-Jähriger verlor nach Schüssen in einer Bar sein Leben, während zwei weitere Menschen schwer verletzt in Krankenhäuser eingeliefert wurden. Ein Augenblick des Grauens, der eine Stadt in Schockstarre versetzt. Der Täter, ein Mann in Schwarz, verschwand zu Fuß vom Tatort und hält die Behörden seither in Atem. Trotz intensiver Ermittlungen und einer groß angelegten Fahndung ist der Schütze nach wie vor auf der Flucht.
Notrufe nach Todes-Schüssen in Göppinger Bar
Die dramatischen Szenen spielten sich am späten Mittwochabend ab, als plötzlich Notrufe bei der Polizei eingingen. Augenzeugen berichteten von Schüssen, die in der Bar gefallen waren. Für einen Gast kam jede Hilfe zu spät. Noch vor Ort erlag er seinen Verletzungen, während Rettungskräfte unter Hochdruck um das Leben der beiden weiteren Opfer kämpften.


Schwer bewaffnete Polizisten, mit Maschinenpistolen im Anschlag, stürmten die Szene, doch der Täter war bereits entkommen. Fotos zeigen die Einsatzkräfte in voller Montur, Kriminaltechniker sammelten in der Nacht akribisch Spuren.
Weinfest in Göppingen nach Todes-Schüssen fortgesetzt
In Göppingen findet seit Mittwoch ein Weinfest statt. Oberbürgermeister Maier (Grüne) sagte, das Fest in seiner Kommune solle wie geplant fortgesetzt werden. Das Eine habe mit dem Anderen nichts zu tun. Es habe deshalb nie zur Debatte gestanden, die Feierlichkeiten abzusagen. Die Veranstaltung sei am Abend nicht geräumt worden, sondern normal zu Ende gegangen. Es habe keine Panik gegeben
Ermittler prüfen indes, ob es einen Zusammenhang zu den Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden im Großraum Stuttgart gibt, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg auf Anfrage mitteilte. Das LKA ist nach eigenen Angaben bei den Ermittlungen in Göppingen eingebunden, insbesondere bei der Spurensicherung.
Bei der blutigen Fehde der rivalisierenden Gruppen im Großraum Stuttgart wurde seit Sommer 2022 auf Menschen geschossen, auch eine Handgranate explodierte. In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der Zwischenfälle aber deutlich ab. Bislang wurden nach früheren Angaben des LKA mehr als 70 mutmaßliche Anhänger verhaftet.
Den beiden Gruppen – die eine wird grob der Region Esslingen, Ludwigsburg und Plochingen zugeordnet, die andere dem Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen und Göppingen – sollen nach früheren Expertenschätzungen mehr als 500 meist junge Menschen angehören. Demnach ist weitgehend unklar, warum sich die Gruppen so blutig bekämpfen. Nach Einschätzung von LKA-Präsident Andreas Stenger handelt es sich nicht um familiäre Clans oder um die klassische Bandenkriminalität. ■