Randale an Bord

Ryanair will Alkohol-Limit am Flughafen

Immer häufiger werden betrunkene Passagiere zum Problem für Fluglinien. Ryanair fordert Kontrolle beim Alkohol-Ausschank an Airports. So viel soll noch drin sein

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Passagiere besteigen ein Ryanair-Flugzeug.
Passagiere besteigen ein Ryanair-Flugzeug.Schöning / Imago

Immer häufiger kommt es in Passagierflugzeugen zu Randale und Übergriffen. Wegen Ausrastern von betrunkenen Fluggästen müssen Flieger sogar vermehrt zwischenlanden. Die irische Billigfluglinie Ryanair will, dass hier vorgebeugt wird und drängt auf ein Alkohol-Limit an den Flughäfen.

Zwei alkoholische Drinks pro Passagier – mehr soll an Fluggäste nicht mehr verkauft werden dürfen. Ginge es nach den Vorstellungen von Ryanair. „Es ist an der Zeit, dass die EU-Behörden Maßnahmen ergreifen, um den Verkauf von Alkohol auf Flughäfen einzuschränken“, schreibt die irische Fluggesellschaft auf ihrer Homepage. Bereits im vergangenen Sommer sprach sich Ryanair-Chef Michael O’Leary für den Vorschlag aus.

Personen, die stark betrunken sind, kann eine Fluggesellschaften den Einstieg in den Flieger verweigern. Ryanair möchte jedoch, dass es gar nicht erst soweit kommt. Die Flughäfen sollen verlangen, dass die Bordkarte vorgelegt werden muss, wenn Fluggäste in Bars und Lokalen des Airports Alkohol kaufen. Ähnlich dem, wie es in den Duty-Free-Shops geregelt ist.

Vor allem „während der Verspätung eines Fluges konsumieren die Passagierinnen und Passagiere an den Flughäfen übermäßig viel Alkohol, ohne dass es eine Beschränkung für den Kauf oder den Konsum gibt“, erklärt die Fluglinie und argumentiert, dass ein Alkohol-Limit zu einem sichereren und besseren Verhalten an Bord führen würde.

Ryanair verklagt Suff-Pöbler auf Schadenersatz

Es war wohl ein Vorfall aus dem April vergangenen Jahres, der das Fass zum Überlaufen brachte und zu der strengen Forderung geführt hat. Ein Ryanair-Flieger, der auf dem Weg von Dublin nach Lanzarote war, musste wegen eines offenbar stark alkoholisierten irischen Passagiers in Porto zwischenlanden. Erst am folgenden Tag ging der Flug weiter, über 160 Fluggäste und sechs Besatzungsmitglieder saßen fest und mussten in Porto übernachten.

Der Fall des trinkfreudigen und vermutlich randalierenden Passagiers landete vor einem irischen Gericht. In der Klage fordert Ryanair 7000 Euro für die Hotelkosten der Passagiere und der Crew, dazu 2500 Euro für Lande- und Abfertigungsgebühren am portugiesischen Flughafen. Weitere 1800 Euro an Kosten für die vorgeschriebene Ablösung der Besatzung. Zudem verlangt Ryanair von dem Passagier 800 Euro für überschüssige Treibstoffkosten, 750 Euro für entgangene Umsätze an Bord und 2500 Euro für portugiesische Anwaltskosten.

Mit nur zwei Drinks am Flughafen wäre es wohl nicht so weit gekommen. ■