Karte löste 2023 Ansturm aus

„Pikachu mit grauem Filzhut“: So teuer ist die Pokémon-Karte heute!

Ein Kunstmuseum löste mit einer besonderen Sammelkarte im Jahr 2023 einen Ansturm auf den Souvenirshop aus: Jeder wollte „Pikachu mit grauem Filzhut“!

Author - Florian Thalmann
Teilen
Im Jahr 2023 sorgte die Pokémon-Karte Pikachu mit grauem Filzhut für einen Ansturm auf den Souvenirshop eines Museums in Amsterdam. Heute wird die Karte für Unsummen im Netz verkauft.
Im Jahr 2023 sorgte die Pokémon-Karte Pikachu mit grauem Filzhut für einen Ansturm auf den Souvenirshop eines Museums in Amsterdam. Heute wird die Karte für Unsummen im Netz verkauft.VCG/imago, dpa

Dass es Pokémon gibt, weiß jedes Kind: Die kleinen Monster werden seit Jahrzehnten unter anderem in Form von Sammelkarten gesammelt und getauscht. Dass man mit den besonders wertvollen Pokémon-Sammelkarten eine ganze Menge Geld machen kann, ist vielen bekannt. Aber: Wussten Sie, dass die Sammelleidenschaft mancher Pokémon-Fans schon für besonders wilde Szenen sorgte? Die Rede ist von einer Aktion, die unzählige Pokémon-Fans im Jahr 2023 in ein berühmtes Kunstmuseum führte. Der Grund: Die Sammelkarte „Pikachu mit grauem Filzhut“, die es hier zu holen gab. Was steckte hinter der Aktion?

„Pikachu mit grauem Filzhut“: Sammelkarte sorgte in Museum in Amsterdam für Ansturm!

Zu einem regelrechten Ansturm kam es im September 2023 in einem Kunstmuseum in Amsterdam: Um Werbung für die Ausstellung zu machen, kamen Mitarbeiter des Van Gogh Museum auf die skurrile Idee, Pokémon-Karten zu verkaufen, die im Stil von bekannten Gemälden des holländischen Künstlers Vincent Van Gogh gezeichnet waren. Sie wollten das Museum auch für jüngere Menschen zum Anziehungspunkt machen – und das klappte … zumindest, was die Fans von Pokémon betraf.

Die rückten nämlich an – unter anderem, um die begehrte Sammelkarte „Pikachu mit grauem Filzhut“ zu ergattern. Vorlage war ein Selbstporträt von Vincent Van Gogh, auf dem er sich selbst mit Filzhut darstellte. In der nachgebauten Pokémon-Karte wurde nun der kleine gelbe Pikachu mit eben jenem Hut gezeigt. Schon am ersten Tag der Aktion kam es im Museumsshop allerdings zu einem großen Gerangel der Besucher, weil jeder eine der begehrten Pokémon-Karten ergattern wollte. Bilder zeigten die irren Szene, die sich im Souvenirshop abspielten.

Die Sammelkarte Pikachu mit grauem Filzhut wurde einem Selbstporträt von Maler Vincent Van Gogh nachempfunden - und sorgte 2023 für einen Ansturm im Van Gogh Museum in Amsterdam.
Die Sammelkarte Pikachu mit grauem Filzhut wurde einem Selbstporträt von Maler Vincent Van Gogh nachempfunden - und sorgte 2023 für einen Ansturm im Van Gogh Museum in Amsterdam.dpa

Für das Museum war die Aktion ein Volltreffer. Das Museum arbeite mit Pokémon zusammen, „um neue Generationen zu erreichen“, sagte Museumsdirektorin Emilie Gordenker. Es gehe aber  nicht in erster Linie darum, Reklame für das Museum oder gar für Pokémon zu machen. „Pokémon ist eine Ikone der japanischen Bildkultur. Und Van Gogh war sehr interessiert an japanischer Druckkunst.“ Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Pokémon-Jäger, die im Rahmen der Aktion das Museum stürmten, auch das eine oder andere Gemälde von Vincent Van Gogh angeschaut haben – und nicht direkt nach dem Kauf wieder verschwunden sind.

Heute wird „Pikachu mit grauem Filzhut“ für Mega-Summen im Netz verkauft

Das Museum musste nach den Tumulten um „Pikachu mit grauem Filzhut“  übrigens sogar Konsequenzen ziehen. „Das Van Gogh Museum und The Pokémon Company International nehmen die Sicherheit von Besuchern und Mitarbeitern sehr ernst“, hieß es danach. Eine Gruppe von Personen habe „eine unerwünschte Situation kreiert, die uns zu der Entscheidung veranlasst hat, die Promokarte Pikachu mit grauem Filzhut nicht mehr anzubieten.“ Denn: Man wollte, dass die Besucher des Museums die Kunst von Vincent Van Gogh auch ohne Massenansturm erleben können.

Stattdessen wurde die Sammelkarte über andere Wege und Händler verkauft. Heute gibt es „Pikachu mit grauem Filzhut“  übrigens unter anderem im Netz – auf Verkaufs-Portalen werden teils astronomische Summen aufgerufen. So wird die Karte bei Portalen wie Ebay für rund 400 Euro verhökert. Auf Amazon werden immerhin 360 Euro aufgerufen.