Verrückt, aber wahr!

Picasso im Keller und Rekord-Elfmeter: Die besten Schmunzel-Geschichten des Jahres

Ein US-Star geht in Bayern verloren, eine Katze flutet ein Rathaus, ein Mann, der gar nicht kandidiert hat, wird Bürgermeister ... Die kuriosesten Meldungen aus 2024.

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Eine italienische Familie hofft, endgültig beweisen zu können, dass ein Gemälde, das in einer Villa auf Capri gelagert wurde, ein Picasso ist.
Eine italienische Familie hofft, endgültig beweisen zu können, dass ein Gemälde, das in einer Villa auf Capri gelagert wurde, ein Picasso ist.Antonio Calanni/AP/dpa

In all den Nachrichten, die uns im Laufes des Jahres aus aller Welt erreichen, finden sich auch immer wieder kuriose Meldungen. Manche Geschehnisse bringen uns zum Schmunzeln – andere lassen uns mit dem Kopf schütteln. Hier eine Auswahl der amüsantesten Geschichten aus 2024.

Torschützenkönig namens „Eigentor“

Es wurde schon in der Vorrunde zu einem Witz in den sozialen Medien: Ein gewisser „Eigentor“ führte die Torschützenliste der Fußball-Europameisterschaft im Sommer an. Und das mit weitem Vorsprung. Gleich zehnmal traf während des Turniers ein Spieler ins eigene Tor. Das bestätigte den Trend der vorherigen EM, als es bis Turnierschluss elf Eigentore gab. Kurios: Bei den fünf vorherigen Europameisterschaften zusammen addiert waren es weniger.

EM 2024, Türkei - Portugal, Vorrunde, Stadion Dortmund: Der türkische Torhüter Altay Bayindir und sein Mitspieler Zeki Celik (r) reagieren nach einem Eigentor ihres Mannschaftskameraden Samet Akaydin. Es war das kurioseste von vielen Eigentoren in der Vorrunde.
EM 2024, Türkei - Portugal, Vorrunde, Stadion Dortmund: Der türkische Torhüter Altay Bayindir und sein Mitspieler Zeki Celik (r) reagieren nach einem Eigentor ihres Mannschaftskameraden Samet Akaydin. Es war das kurioseste von vielen Eigentoren in der Vorrunde.Michael Probst/AP/dpa

Gemeinde hilft Bürgermeister beim Abnehmen

Die italienische Küche hat ihre Vorzüge, doch sie hinterlässt auch Spuren. Das hat Luciano Fregonese am eigenen Körper erfahren. Der Bürgermeister von Valdobbiadene im Norden Italiens ist seit zehn Jahren im Amt und hat seitdem ganze 50 Kilo zugenommen. Um die Pfunde purzeln zu lassen, macht er seit Beginn des Sommers flotte Spaziergänge. Die Einwohner von Valdobbiadene hat er eingeladen, mit ihm unterwegs zu sein. Mehr als 200 Bürger der Gemeinde haben sich mittlerweile seinen wöchentlichen Läufen durch die hügelige Gegend angeschlossen.

Luciano Fregonese (vorn im hellen T-Shirt), Bürgermeister von Valdobbiadene, läuft mit einer Gruppe seiner Bürger durch die Straßen seiner Gemeinde.
Luciano Fregonese (vorn im hellen T-Shirt), Bürgermeister von Valdobbiadene, läuft mit einer Gruppe seiner Bürger durch die Straßen seiner Gemeinde.Comune Di Valdobbiadene /dpa

Marder sabotieren Olympia in Paris

Waren es Cyberkriminelle? Während der Olympischen Spiele gerieten Ermittler in Alarmbereitschaft: Leitungen für die Übertragung der Wettkämpfe wurden im August in einer Fan-Zone in Paris wiederholt gekappt. Eine Überwachungskamera zeigte: Nicht Kriminelle machten sich nachts an den Kabeln zu schaffen - sondern mehrere Marder.

US-Star geht in Bayern verloren

Ohne Plan, ohne Karte und mit fast leerem Handy irrte er durch die Gegend – und wurde dann zu seinem Glück von einem Fan erkannt. Der amerikanische Komiker und berühmte Late-Night-Showmaster Jimmy Fallon hatte sich im August in der Nähe von München verlaufen. Ein junger Mann und dessen Mutter brachten den Promi zurück in die Stadt. Auf Instagram teilte Fallon ein Video von seiner Rettung: Darauf ist zu sehen, wie die drei in einem Cabrio über eine Landstraße fahren und den Song „Killer Queen“ der Band Queen mitsingen.

@jimmyfallon Replying to @theayesh ♬ original sound - Jimmy Fallon

Zylinder-Wette zwischen Dresden und Greifswald

Zum 250. Geburtstag des Künstlers Caspar David Friedrich wetteten Greifswald und Dresden: Wer bekommt mehr Menschen in historischen Kleidern und mit Zylindern zusammen? Bei der Geburtstagsaktion am 5. September jubelte dann Friedrichs Geburtsstadt. 2241 Menschen mit Kleidung aus der Zeit des Romantikers wurden auf dem Greifswalder Marktplatz gezählt – rund 200 mehr als im deutlich größeren Dresden.

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) nahm an der Stadtwette teil. Doch am Ende hatten sich in Greifswald mehr Menschen versammelt, die im Stil der Romantik des 19. Jahrhunderts gekleidet waren.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) nahm an der Stadtwette teil. Doch am Ende hatten sich in Greifswald mehr Menschen versammelt, die im Stil der Romantik des 19. Jahrhunderts gekleidet waren.Robert Michael/dpa

Echter Picasso im Keller?

Vor mehr als 60 Jahren fand ein italienischer Trödelhändler ein Gemälde im Keller einer Villa auf Capri und nahm es für sein Wohnzimmer mit. Kunstexperten vermuten nun, es könne sich bei dem asymmetrischen Porträt einer Frau um einen echten Picasso handeln: Das Bild soll die französische Fotografin Dora Maar zeigen. Luca Marcante, Gründer der Arcadia Foundation, schätzte den Wert laut einem Medienbericht von Ende September auf sechs Millionen Euro. Das letzte Wort hat jedoch die Picasso-Nachlassverwaltung. Die hat sich bisher nicht geäußert.

Nicht kandidiert – trotzdem gewählt worden

3500 Einwohner, aber kein Bürgermeister - die Gemeinde Bissingen an der Teck (Baden-Württemberg) erlebte im Oktober eine ungewöhnliche Wahl. Der bis dahin stellvertretende Bürgermeister Siegfried Nägele holte die absolute Mehrheit der Stimmen, obwohl er gar nicht kandidiert hatte. Nach einer Woche Bedenkzeit teilte Nägele mit: Er wolle das Amt in der Gemeinde nicht antreten. Mehr als die Hälfte der Wähler hatte seinen Namen in die freie Zeile unter die beiden tatsächlichen Kandidaten gesetzt.

Weltrekord-Elfmeter-Krimi in der 3. Liga

Noch mal Fußball, dieses Mal Elfmeter: Sage und schreibe 56 dieser Strafstöße gab es in einem Halbfinale der 3. Liga in Israel. Die Begegnung zwischen SC Dimona und Schimschon Tel Aviv wurde dadurch im Mai zu einem Elfmeter-Showdown. Israelische Medien berichteten, das Spektakel sei ein Weltrekord gewesen. Der bisherige Rekord vor 54 Elfmetern war laut Sportsender Sport5 im März 2022 bei einer Begegnung in Nord-England zustande gekommen.

Katze flutet ganzes Rathaus

Ob sie auch gut versichert war? Eine Katze soll laut Stadtverwaltung das Rathaus der niederländischen Gemeinde Dokkum geflutet haben. Das Tier habe bei Bauarbeiten im Mai vermutlich einen Wasserhahn geöffnet, berichtete der Sender Omrop Fryslân. Das Nass bahnte sich dann seinen Weg - erst durch Möbel und Wände und später durch die Fußböden in den Keller. Der Gesamtschaden durch die entstandene Poollandschaft beträgt 325.000 Euro.

In Frankreichs letzter Telefonzelle klingelt es permanent

Während manch Jugendlicher womöglich gar nicht mehr weiß, was das sein soll, sind sich ältere Semester sicher: Eine noch funktionierende und freistehende Telefonzelle findet sich im elsässischen Murbach. Ein Sprecher des Nachfolgekonzerns Orange bestätigte Anfang August der Deutschen Presse-Agentur, dass sie die letzte noch funktionierende Kabine in ganz Frankreich sei. Seit das Magazin „Paris Match“ über die letzte ihrer Art berichtete, wird es in der Kabine mit der Seriennummer 468 kaum noch still. Menschen aus der ganzen Welt rufen dort an, Touristen und Einheimische heben ab.

Eine Bürgerin von Murbach nimmt einen Anruf entgegen. Seit ein französisches Magazin berichtete, dass die Gemeinde in Elsass die landesweit letzte frei stehende und noch funktionierende Telefonzelle hat, rufen Leute aus aller Welt dort an.
Eine Bürgerin von Murbach nimmt einen Anruf entgegen. Seit ein französisches Magazin berichtete, dass die Gemeinde in Elsass die landesweit letzte frei stehende und noch funktionierende Telefonzelle hat, rufen Leute aus aller Welt dort an.Florian Bodenmüller/SWD - Südwestdeutsches Mediennetzwerk GmbH/dpa

Vermisst gemeldet: Dresdner hat keine Lust auf Job

Ein Mann ist in Dresden nicht wie gewohnt zur Arbeit gekommen. Weil der 62-Jährige auch nicht per Telefon zu erreichen war, meldete die Firma ihn im Mai als vermisst. Den Polizisten, die zu seiner Adresse kamen, gestand er dann: Er habe schlichtweg keine Lust mehr auf seinen Beruf. Warum er das seinem Arbeitgeber nicht mitgeteilt hatte, bleibt sein Geheimnis. ■