Schockierendes Video

Nach Sylt-Skandal: Influencerin feuert „Ausländer raus“-Grölerin

Ihre ausländerfeindlichen Gesänge haben nun Konsequenzen: Mehrere Beteiligte der „Ausländer raus“-Gröler von Sylt verlieren ihre Jobs.

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Für die ausländerfeindlichen Parolen gibt es für die Beteiligten nun heftige Konsequenzen.
Für die ausländerfeindlichen Parolen gibt es für die Beteiligten nun heftige Konsequenzen.Screenshot Twitter

Noch immer ist Deutschland geschockt über das Video, das an Pfingsten auf der Nordseeinsel Sylt im Nobel-Club Pony entstand und mehrere Menschen zeigt, die „Ausländer raus“ grölen. Nun gibt es gleich für mehrere der Beteiligten heftige Konsequenzen.

Konsequenzen für „Ausländer raus“-Gröler

Nach der Veröffentlichung des Videos, in dem eine Gruppe von jungen Leuten zum 20 Jahre alten Party-Hit „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino Parolen wie „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ singt, ermittelt der Staatsschutz – es geht um Volksverhetzung und das Verwenden verfassungswidriger Kennzeichen. Doch das ist noch nicht alles.

Gleich drei der „Ausländer raus“-grölenden Party-Gäste haben wegen des Skandals jetzt ihre Jobs verloren – darunter auch die junge Frau, die zu Anfang des Videos zu sehen ist und den Clip wohl mit ihrem eigenen Handy aufgenommen hat.

Einer der Beteiligten in dem Video ist Moritz N., der nicht nur zusammen mit den anderen Feiernden singt, sondern noch dazu seinen rechten Arm in die Luft reckt und mit der linken Hand ein Hitler-Bärtchen andeutet. Sofort nachdem das Video die Runde machte, wurde er laut Focus von einer Münchner Werbeagentur, bei der er tätig war, gefeuert. 

Auch Juri B. soll laut der Bild-Zeitung dabei gewesen sein. Er ist auf dem Video nicht zu sehen, nur zu hören. Juri B. soll für ein Hamburger Unternehmen gearbeitet haben, das ebenfalls Konsequenzen zog. „Wir sind schockiert über den abscheulichen Inhalt des Videos. Als der Vorfall bekannt wurde, haben wir umgehend reagiert und den Mitarbeiter fristlos gekündigt.“

Bekannte Influencerin feuert ihre Assistenin

Sie ist ebenfalls Teil der grölenden Gruppe: Elisa Maria K., die das Video offenbar produziert hat. Sie kommt auch aus Hamburg, studiert dort an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die sich bereits von „derartigen menschenverachtenden Äußerungen“ distanziert hat. „Es besteht der Verdacht, dass es sich bei einer der beteiligten Personen um eine Studierende unserer Hochschule handelt. Hinweisen auf beteiligte Personen wird derzeit polizeilich nachgegangen, das Fachkommissariat für Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen. Um die Persönlichkeitsrechte zu wahren, werden wir uns zu konkreten Namen hier nicht weiter äußern. Als HAW Hamburg stehen wir gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in jeglicher Form!“, heißt es auf der Instagram-Seite der Hochschule.

Influencerin Milena Karl feuerte ihre Assistentin nach Veröffentlichung des Videos.
Influencerin Milena Karl feuerte ihre Assistentin nach Veröffentlichung des Videos.H. Hartmann/Future Image/Imago

Außerdem hat Elisa Maria K. bisher für Influencerin Milena Karl, die einen Migrationshintergrund hat, als Assistentin gearbeitet. Auch sie hat jetzt ihren Job verloren. In ihrer Instagram-Story teilte Milena Karl mit: „Abgesehen von dem ohnehin abscheulichen Inhalt des Videos hat es mich schockiert, verletzt und enttäuscht, zu sehen, dass eine der Personen aus dem Video mit mir in einem Anstellungsverhältnis stand. Für mich stand außer Frage, dass ich unmittelbar nach Kenntnis dieses Videos das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung auflösen werde und dies bereits getan habe.“ ■