Mordversuch in zehn Fällen

Lkw-Fahrer bewirft Autos mit Steinen – weil ihm langweilig ist

Er soll während der Fahrt aus seiner Lkw-Kabine immer wieder Autos mit Steinen beworfen haben und den Tod der anderen Fahrer in Kauf genommen haben. Vor Gericht gibt der Angeklagte alles zu.

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Ein Brummifahrer soll während der Fahrt faustgroße Steine auf Autos geworfen haben (Symbolfoto).
Ein Brummifahrer soll während der Fahrt faustgroße Steine auf Autos geworfen haben (Symbolfoto).Die Videomanufaktur/Imago

Es sind unfassbare Taten: Ein 49-jähriger Brummifahrer hat aus seiner Fahrerkabine heraus, Steine auf andere Autos geworfen. Er hatte dazu extra einen kleinen Haufen Steine auf dem Beifahrersitz liegen. Die warf er dann, wenn er sich über einen anderen Fahrer ärgerte ...

Der wegen gezielter Steinwürfe auf entgegenkommende Autos angeklagter Lastwagenfahrer hat im Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 49-Jährige muss sich seit Donnerstag wegen versuchten Mordes in zehn Fällen vor dem Landgericht Augsburg verantworten. Der Mann soll auf zwei Bundesstraßen aus seiner Fahrerkabine heraus etwa faustgroße Steine auf entgegenkommende Fahrzeuge geworfen haben, vier Menschen wurden verletzt.

Zu Beginn des Verfahrens gab der Verteidiger des Angeklagten eine Erklärung ab, mit der die Motive des Berufskraftfahrers dargelegt werden sollten. Demnach sei dem beschuldigten Rumänen bei seinen Fahrten langweilig gewesen, er sei mit der „Einsamkeit des Fernfahrers“ nicht zurechtgekommen. Der 49-Jährige bestätigte diese Darstellung.

Ursprünglich war der Fahrer wegen 51 Steinwürfen angeklagt

Die Taten sollen sich zwischen Juni 2022 und Februar 2023 auf den autobahnähnlichen Bundesstraßen 2 und 17 im Norden von Augsburg ereignet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte in Kauf nahm, dass entgegenkommende Fahrer und Fahrerinnen durch den Stein möglicherweise getötet werden oder sich derart erschrecken, dass es zu tödlichen Unfällen kommt. Ursprünglich war er wegen 51 Steinwürfen angeklagt. Zur Vereinfachung des Verfahrens hatte sich die Justiz dann auf zehn Fälle beschränkt.

Im Rahmen einer Fahndung war der Rumäne vor rund einem Jahr festgenommen worden. Für den Prozess sind mehrere weitere Verhandlungstage geplant. Das Urteil soll im Februar verkündet werden. ■