Schüler festgenommen

UPDATE: 17-Jähriger sticht in Wuppertal auf Mitschüler ein – Lebensgefahr nach Messer-Amok

An einem Wuppertaler Gymnasium sticht ein Schüler mit einem Messer auf Mitschüler ein. Fünf Menschen werden verletzt - auch der festgenommene Täter.

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Polizeiautos und Krankenwagen am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium (WDG) in Wuppertal. Es liegt sehr zentral im Stadtteil Elberfeld.
Polizeiautos und Krankenwagen am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium (WDG) in Wuppertal. Es liegt sehr zentral im Stadtteil Elberfeld.Christoph Petersen/dpa

Horror-Szenen an einer Schule in Wuppertal: Plötzlich sticht ein Schüler wie von Sinnen auf seine Mitschüler ein. Sofort wird Amok-Alarm ausgelöst, die Polizei rück mit einem Großaufgebot an. Am Ende gibt es fünf Verletzte, drei davon schwer. Auch der festgenommene 17-Jährige ist lebensgefährlich verletzt. Doch viele Fragen sind noch offen. Auch das Motiv des Einzeltäters ist noch nicht bekannt.

Ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos SEK in der Wuppertaler Schule. Der Täter wurde in der vierten Etage festgenommen.
Ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos SEK in der Wuppertaler Schule. Der Täter wurde in der vierten Etage festgenommen.Christoph Reichwein/dpa

Die Polizei stufte den Vorfall am Donnerstagmittag als Amoklauf ein. Und auf einmal geht alles ganz schnell: Laut Einsatzleitung wird um 9.52 Uhr in Wuppertal ein Großeinsatz ausgelöst. Spezialeinheiten der Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte rasen zum Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium. 

Dort kann der Schüler mit dem Messer um 10.20 Uhr im Schulgebäude festgenommen werden. Er soll in der vierten Etage blutend am Boden gelegen haben. Nach Polizeiangaben hat er sich selbst zuvor lebensgefährlich verletzt. In einer Mitteilung der Schulleitung an die Eltern heißt es später, dass es sich bei dem mutmaßlichen Angreifer um einen psychisch akut erkrankten 17-jährigen Oberstufenschüler gehandelt haben soll. Bei dem Angriff soll der Tatverdächtige mehrere Stichwaffen genutzt haben. Das sagt Staatsanwalt Patrick Penders am Donnerstagnachmittag.

Amok an Wuppertaler Schule: Verdächtiger festgenommen

Medienberichten zufolge verschanzen sich Schüler während des Angriffs in ihren Klassenräumen. Die Polizei rückt mit starken Kräften in Wuppertal aus. Auch ein 100-Mann-starkes SEK-Kommando ist am Einsatz beteiligt. Es muss untersuchen, ob es eventuell noch weitere Täter gibt. Um kurz nach 11 Uhr vermeldet ein Polizeisprecher in Düsseldorf dann offiziell die Festnahme des Verdächtigen. Schüsse seien nicht gefallen. Der Einsatzort im Stadtteil Elberfeld bleibt aber vorerst weiträumig abgesperrt. Ein Polizeihubschrauber kreist über dem Schulhof, verschafft sich einen Überblick aus der Luft.

Bewaffnete Spezialkräfte der Polizei sind an dem Wuppertaler Gymnasium im Einsatz, darunter auch Beamte mit Maschinenpistolen.
Bewaffnete Spezialkräfte der Polizei sind an dem Wuppertaler Gymnasium im Einsatz, darunter auch Beamte mit Maschinenpistolen.-/Pressefoto Otte/dpa

Schüler aus dem Wuppertaler Gymnasium evakuiert

Zahlreiche Rettungskräfte versorgen unterdessen nicht nur die vier teils schwer verletzten Opfer. Auch die zum Teil unter Schock stehende Schülerinnen und Schüler werden betreut. Eine Lehrerin bringt ihre Klasse zu Seelsorgern, damit die Kinder versorgt werden können. Einige Schüler harren lange in den Klassenräumen aus, bis sie schließlich dann nach und nach in Gruppen von der Polizei aus dem Gebäude geführt werden. Eltern eilen zur Schule. Für sie ist in der Zwischenzeit eine Anlaufstelle eingerichtet worden, wo sie mit Essen, Getränken und seelischem Beistand versorgt werden.

Um 12.15 Uhr meldet die Polizei, dass das Schulgebäude vollständig geräumt sei. „Die Schülerinnen und Schüler sind in Sicherheit und werden betreut“, heißt es auf der Plattform X. 

Auf das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal-Elberfeld gehen ca. 800 Schülerinnen und Schüler, an der Schule unterrichten laut der Webseite 75 Lehrerinnen und Lehrer. ■

Schülerinnen und Schüler werden von der Polizei aus der Schule gebracht. Viele wirkten sichtlich mitgenommen von dem Geschehen.
Schülerinnen und Schüler werden von der Polizei aus der Schule gebracht. Viele wirkten sichtlich mitgenommen von dem Geschehen.Christoph Reichwein/dpa