Lebensmittel an Arme zu spenden, ist in Nigeria in der Adventszeit Tradition. Bei verschiedenen solcher Essensausteilungen an Bedürftige war der Ansturm so immens, dass Dutzende Menschen zu Tode getrampelt wurden. Bei einem Schulfest kamen bei einer Geschenkverteilung 35 Kinder ums Leben.
Innerhalb von vier Tagen sind in dem afrikanischen Land 67 Menschen beim Ansturm auf kostenlose Lebensmittel und Geschenke ums Leben gekommen. Bei den Unglücken in der Hauptstadt Abuja und in der Stadt Okija im Süden des Landes starben laut Polizeiangaben vom Sonntag 32 Menschen, mehrere weitere wurden verletzt. Unter den Opfern seien auch Kinder gewesen.
Der Ort der Massenpanik in Okija im südlichen Bundesstaat Anambra war ein Gemeindezentrum, in dem am Sonnabend Reis und andere Lebensmittel ausgegeben wurden, wie eine Vertreterin der Katastrophenschutzbehörde bekanntgab. Dabei seien 22 Menschen getötet worden, teilte die Polizei am Sonntag mit und korrigierte damit eine erste Opferbilanz deutlich nach oben.
Unter den zehn Todesopfern in Abuja sind nach Angaben einer Polizeisprecherin mindestens vier Kinder. Zu dem tödlichen Gedränge kam es nach Polizeiangaben vor einer katholischen Kirche in der Hauptstadt, in der Lebensmittel an „bedürftige und ältere Menschen“ verteilt wurden.
35 Kinder sterben bei Gaben-Verteilung bei Schulfest
Die Unglücke ereigneten sich nur wenige Tage nach einem ähnlichen Vorfall, bei dem 35 Kinder in der Großstadt Ibadan im Südwesten des Landes ums Leben kamen. Warum genau es zu der Massenpanik kam, ist bislang unklar. Es sollen dort bei einem Fest an einer Oberschule Geschenke verteilt worden sein. Bei dem Ansturm auf die Gaben soll es zu dem tödlichen Gedränge gekommen sein.
In dem westafrikanischen Land ist es üblich, dass in der Weihnachtszeit Lebensmittel an die Armen verteilt werden. Diese Veranstaltungen ziehen große Menschenmengen an. Die Zunahme der Zwischenfälle bei der kostenlosen Verteilung von Lebensmitteln wird auf die sich verschlechternden Lebensbedingungen im Land zurückgeführt.