
Als die Verhandlung am Berufungsgericht in der albanischen Hauptstadt Tirana dem Ende zugeht, springt ein 30-jähriger Mann plötzlich auf, zieht eine Waffe und feuert los. Den Richter treffen drei Kugeln in die Brust. Er stirbt noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Zwei weitere Prozessbeteiligte werden durch Schüsse verletzt.
Richter Astrit Kalaja war kurz davor, die Entscheidung in dem Prozess zu verkünden. Es ging dabei um einen Eigentumsstreit, um ein Grundstück, von dem die eine Partei, die Familie Shkambi, glaubte, dass es zu Unrecht von anderen genutzt wird. Als sich abzeichnete, dass sie den Prozess verlieren würde, eröffnete laut Polizei der 30-jährige Elvis Shkambi das Feuer. Er war mit seinem Onkel zur Verhandlung gekommen.
Der Schütze wurde sofort nach der Bluttat im Gerichtssaal festgenommen. Ein Vater (65) und sein Sohn (45), sie vertraten die Gegenpartei, waren von Schüssen schwer verwundet worden. Auch sie kamen in ein Krankenhaus, waren jedoch nicht in Lebensgefahr.
Ky është Elvis Shkambi që qëlloi me 3 plumba për vdekje gjyqtarin e Apelit Astrit Kalaja https://t.co/anQEJ5PMRM pic.twitter.com/6oiHZboRCL
— Balkanweb.com (@Balkanwebcom) October 6, 2025
Der ermordete Richter galt als erfahren und korrekt
Richter Astrit Kalaja wollte am Montag den Streit, der bereits jahrzehntelang währte, endlich beenden. Im Jahr 1992 wurde laut dem Portal Balkanweb in der Stadt Shkodra ein ehemaliges Schulgebäude Dutzenden Familien als Wohnhaus zur Verfügung gestellt. Die Familie Shkambi vertrat jedoch die Ansicht, das Haus sei widerrechtlich besetzt worden. Und zog deshalb vor Gericht.
Der ermordete Richter war 32 Jahre lang im Justizwesen tätig. Er war lange am Bezirksgericht in Shkodra, bevor er an das Berufungsgericht Tirana berufen wurde. Er galt als professionell und korrekt.