
Ein unfassbar grausames Verbrechen erschüttert das Städtchen Albstadt im Süden Baden-Württembergs: Eine 35-jährige Altenpflegerin brachte ihr Baby heimlich in der gemeinsamen Wohnung mit ihrem Partner zur Welt – und legte das Neugeborene anschließend zwischen Schmutzwäsche in die Waschmaschine. Dort starb das Kind. Nun hat das Landgericht Hechingen das Urteil gesprochen.
Fünf Jahre und sechs Monate Haft wegen Totschlags, so lautet das Urteil gegen die 35-jährige Clarissa L., die ihr Baby in ein Handtuch gewickelt und in die Waschmaschine gelegt hatte. Die Ermittlungen ergaben, dass die Frau im März alles daransetzte, ihre Schwangerschaft und die Geburt zu verbergen. Das Kind wurde nach der Geburt in die Waschmaschine gesteckt und die Trommel verschlossen. Danach soll L. laut Anklage das Bad geputzt haben, um mögliche Spuren zu beseitigen.
Später musste Clarissa L. aufgrund starker Blutungen in die Klinik eingeliefert werden, wo sie jegliche Schwangerschaft abstritt. Während ihres Klinikaufenthalts schaltete ihr ahnungsloser Partner die Maschine ein. Der Schleudergang führte zu schweren Kopfverletzungen, an denen das Baby schließlich starb. Auch die Notärztin hatte im Prozess ausgesagt: „Auf dem Rücken hatte das Kind einen Abdruck von der Waschtrommel, wie man ihn eigentlich von Handtüchern kennt“, so die Frau.
Tod des Kindes bewusst in Kauf genommen
Nach Überzeugung des Gerichts nahm Clarissa L. den Tod ihres Kindes bewusst in Kauf, weil für sie das Geheimhalten der Geburt wichtiger war als das Überleben des Neugeborenen. „Sie wollten einfach, dass die Geburt unentdeckt bleibt“, sagte der Richter. Dies sei letztlich wichtiger gewesen, als sich um das Neugeborene zu kümmern.
