Posthume Autobiografie

Lisa Marie Presley: Michael Jackson „gestand mir, noch Jungfrau zu sein“

Elvis-Tochter Lisa Marie Presley starb im Januar 2023 mit nur 54 Jahren. Jetzt erscheinen ihre Memoiren. Darin erzählt sie auch Intimes aus ihrer Ehe mit Pop-Star Michael Jackson.

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Michael Jackson und Lisa Marie Presley waren Mitte der 90er-Jahre ein Paar.
Michael Jackson und Lisa Marie Presley waren Mitte der 90er-Jahre ein Paar.Famous/Imago

Als Lisa Marie Presley vor rund anderthalb Jahren überraschend mit erst 54 Jahren starb, war sie mitten in der Arbeit an ihrer Autobiografie. Die Tochter von Elvis Presley blickte darin zurück auf ihr bewegtes Leben, die Zeit mit ihrem berühmten Vater auf dessen Anwesen Graceland in Memphis, auf ihre Ehen, darunter die mit Michael Jackson und sie erzählt von den Schicksalsschlägen, die sie einstecken musste, wie den Suizid ihres Sohnes. Die Memoiren hat nun ihre Tochter Riley Keough ergänzt und fertiggestellt. 

In ihrem Buch „From Here to the Great Unknown – Von hier ins Ungewisse. Erinnerungen“ gibt Lisa Marie Presley Einblicke in die Ehe mit Michael Jackson, sie war von 1994 bis 1996 mit dem Popstar verheiratet.  Sie erzählt in einem Kapitel, das das Magazin Stern vorab exklusiv veröffentlichte, von den Höhen und Tiefen der Beziehung. Die erste Begegnung sei für sie „wie ein Traum gewesen“, sie hätte sich sofort zum King of Pop hingezogen gefühlt.

Auch über das Liebesleben von Michael Jackson schreibt Lisa Marie Presley, und verrät, dass er zu Beginn ihrer Beziehung noch Jungfrau war. „Er gestand mir, noch Jungfrau zu sein. Ich glaube, er hatte mal Tatum O’Neal geküsst, und er hatte etwas mit Brooke Shields laufen, doch außer einem Kuss war da nichts Körperliches gewesen. Er erzählte, Madonna habe auch einmal versucht, mit ihm zu schlafen, aber es sei nichts passiert."

Lisa Marie Presley und Michael Jackson am Anfang ihrer Beziehung.
Lisa Marie Presley und Michael Jackson am Anfang ihrer Beziehung.ZUMA Press Wire/Imago

Lisa Marie Presley: Nie wieder so glücklich wie mit Michael Jackson

Lisa Marie Presley hatte Michael Jackson nur wenige Wochen nach dem Scheitern der Ehe mit ihrem ersten Mann, dem Musiker Danny Keough, geheiratet. „Ich war wirklich sehr glücklich. Ich war danach nie wieder so glücklich“, schreibt Presley. „Wir wollten einfach nur allein sein, normal, anonym. Ich habe seine Wäsche gewaschen und wir haben gemeinsam Besorgungen gemacht, eingekauft.“ Auch Tochter Keough schreibt, die beiden seien „ein ganz normales Ehepaar“ gewesen. „Morgens fuhren sie mich zur Schule, wie in einer gewöhnlichen Familie.“

Doch auch diese Ehe ging in die Brüche. In ihre Memoiren beschreibt Presley, wie die zunehmende Tablettensucht von Michael Jackson die Beziehung ins Schwanken brachte. „Damals ging Michael oft zum Arzt. Ich holte ihn ab, und er war völlig weggetreten. Ich glaube, es waren Demerol-Spritzen. Er meinte, die bräuchte er wegen seiner Kopfhautverletzung, aber mir war klar, dass dahinter eine längere Geschichte steckte, etwas Großes.“ Von Jacksons Familie habe sie von der Sucht ihres Mannes erfahren, eine Partnerschaft sei irgendwann nicht mehr möglich gewesen, sodass sie 1996 die Scheidung einreichte.

Danach scheitern noch zwei weitere Ehen von Lisa Marie Presley, eine davon mit Hollywood-Star Nicolas Cage. 2008 bekommt sie mit dem Musiker Michael Lockwood Zwillingstöchter. Mit Danny Keough hatte sie schon Tochter Riley und Sohn Benjamin. Die Elvis-Tochter startet als Sängerin durch und bringt drei Studioalben heraus. Einige Jahre lang schafft es Lisa Marie Presley, ohne Drogen zu leben, doch auch sie hat mit der Sucht zu kämpfen. Zeitweise habe sie etwa 80 Tabletten pro Tag genommen, schreibt sie. Immer wieder verbringt Presley mit ihren Kindern auch Zeit in Graceland, dann schlafen sie alle gemeinsam im einstigen Bett von Elvis.

Sie bahrte ihren toten Sohn zwei Monate zu Hause auf

Lisa Marie Presley mit ihrem Sohn Benjamin, der sich mit 27 Jahren das Leben nahm.
Lisa Marie Presley mit ihrem Sohn Benjamin, der sich mit 27 Jahren das Leben nahm.MediaPunch/Imago

2020 nimmt sich Presleys Sohn Benjamin das Leben. Nach seinem Tod habe sie den Leichnam ihres Sohnes noch zwei Monate lang in einem entsprechend gekühlten Raum in ihrem Haus aufbewahrt. „Ich denke, jede andere Person würde sich bei der Vorstellung, ihren Sohn auf diese Weise bei sich zu haben, vor Angst in die Hose scheißen. Aber ich nicht“, heißt es in dem Buch. „Ich schätzte mich so glücklich, dass es einen Weg gab, wie ich ihn noch bemuttern, es noch ein bisschen hinauszögern konnte, bis es für mich in Ordnung wäre, ihn zur Ruhe zu betten.“

Der Tod ihres Sohnes habe ihrer Mutter das Herz gebrochen, schreibt Riley Keough. Rund drei Jahre später stirbt Lisa Marie Presley selbst - an den Folgen einer gewichtsreduzierenden Operation. Rund einen Monat vor ihrem überraschenden Tod habe Ihre Mutter sie gefragt, ob sie das Buch mit ihr gemeinsam verfassen wolle, schreibt Keough im Vorwort. Das Buch erzählt nun abwechselnd aus der Perspektive von Presley und von Keough, gekennzeichnet durch unterschiedliche Schriftarten. Ihre Mutter sei „eine Art Prinzessin von Amerika“ gewesen, schreibt die Tochter - „und das wollte sie nicht sein“. ■    mfk