Eine düstere Wendung in dem dramatischen Fall der vermissten Kinder Jeffrey (10) und Emma (8) erschüttert die Niederlande. Seit Samstag waren die beiden Kinder spurlos verschwunden, vermutlich entführt von ihrem eigenen Vater, Klaas Bijl (67). Nun ist die verzweifelte Suche nach den Kindern zu einem tragischen Ende gekommen. Sie beide und ihr Vater sind tot.
Die Polizei hat bei ihren umfangreichen Suchmaßnahmen ein Fahrzeug mit mehreren Leichen entdeckt. Der Wagen, ein grauer Toyota Avensis, war am Mittwoch in einem Gewässer bei Winschoten, rund 15 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, gefunden worden. Mitten in der Nacht, gegen 2 Uhr, wurde der Wagen mithilfe eines Krans aus dem Wasser geborgen.
Polizei vermutet: Bei Leichen handelt es sich um Jeffrey (10) und Emma (8)
Das Kennzeichen des Wagens stimme mit dem des Autos des Vaters überein, das am Samstag zuletzt in der Nähe der deutschen Grenze gesichtet wurde. Ein Polizeisprecher bestätigte am Mittwochmorgen, dass es sich bei den Leichen um Jeffrey, Emma und ihren Vater handelt.

Wurden Jeffrey (10) und Emma (8) von Vater getötet?
Die verzweifelte Suche nach den Kindern war von einem gewaltigen Aufgebot begleitet. Hunderte Polizisten, unterstützt durch Hundestaffeln, Boote und sogar einen Hubschrauber, hatten Tag und Nacht nach dem grauen Toyota und seinen Insassen gesucht. Am Samstagnachmittag, gegen 15.30 Uhr, hatte der Vater seine Kinder mitgenommen – mit einem düsteren Vorhaben. Laut Polizei hinterließ Bijl einen Brief, dass er den Kindern und sich selbst das Leben nehmen wolle.
Die Eltern von Jeffrey und Emma leben getrennt, und der Vater sollte die Kinder für das Wochenende bei sich haben. „Wir fürchten um das Leben der Kinder“, hieß es aus Polizeikreisen, als die Suche nach den beiden in den ersten Tagen immer mehr an Dramatik gewann.
Nun, nach dem Fund des Wagens, ist es traurige Gewissheit: Emma und Jeffrey sind tot. Die Familienmitglieder haben ihre Profile auf ihren Social-Media-Kanälen geschwärzt. Der Halbbruder der Geschwister bedankt sich für das „Mitgefühl“ und schreibt: „Ruht in Frieden, wir lieben euch.“
Zu den Hintergründen gab die Polizei zunächst keine weiteren Details bekannt und berief sich auf die laufenden Ermittlungen. Die können demnach „eine Weile dauern“.
Telefonseelsorge: Unter 0800–1110111 oder 0800–1110222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins Nummer gegen Kummer richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 116111 oder 0800–1110333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams Jugendliche beraten Jugendliche die Gespräche an. nummergegenkummer.de
Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030–443509821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch Türkisch. mutes.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht über alle telefonischen, regionalen, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de.