Seit Tagen sind der zehnjährige Jeffrey und seine achtjährige Schwester Emma spurlos verschwunden. Die Kinder wurden vermutlich von ihrem Vater in den Niederlanden entführt. Möglicherweise nach Deutschland. Die Polizei fahndet unter Hochdruck nach den Kleinen, ihr Leben könnte in Gefahr sein.
Die Polizei sucht nach Jeffrey und Emma mit großem Aufgebot im Norden Hollands an der Grenze zu Deutschland, im Gebiet um Finsterwolde. Im Einsatz sind spezielle Suchteams und Hundestaffeln. Es wird allerdings nicht ausgeschlossen, dass der 67-jährige Vater mit den Kindern ins nahe gelegene Niedersachsen gefahren ist. Das Auto von Klaas B. war zuletzt auf der A7 bei Winschoten gesehen worden, etwa 15 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.
Plant der Vater, sich selbst und seine Kinder zu töten?
Die Polizei ist in großer Sorge um das Leben von Jeffrey und Emma. Möglicherweise wolle Klaas B. seine Kinder und sich selbst töten. „Das vermuten wir unter anderem deshalb, weil ein Brief gefunden wurde, der von dem Verdächtigen geschrieben wurde”, teilte die Polizei mit.
Die Kinder waren am Samstagnachmittag (17. Mai) von ihrem Vater in einem grauen Toyota Avensis mit dem niederländischen Kennzeichen 77-NLV-4 aus dem Ort Beerta mitgenommen worden. Die Eltern der Kinder leben nach Zeugenaussagen getrennt, die Kinder sollten Zeit bei ihrem Vater verbringen.
„Wir leben im Moment in der Hölle“, sagte der Halbbruder von Jeffrey und Emma im Gespräch mit den niederländischen RTL Nieuws. Rubertus und die vermissten Kinder haben dieselbe Mutter. Die Familie habe bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Was genau, wurde nicht bekannt. Er sei sofort zu Klaas B. nach Hause gefahren, erzählt der Halbbruder. „Als er nicht da war, schrillten bei mir alle Alarmglocken.“
Am Freitag, einen Tag vor dem Verschwinden der Kinder und ihrem Vater, soll die Polizei vor dessen Tür in Beerta gestanden haben, wie die Zeitung Dagblad van het Noorden schreibt. Sie soll von der Mutter der Kinder gerufen worden sein. Von der Polizei wird das nicht kommentiert.
Trotz intensiver Suche und auch zahlreicher Aufrufe in den sozialen Medien an den Vater der Kinder gibt es bislang keine konkrete Spur zu den dreien. „Bisher sind alle Hinweise sehr vage“, sagte eine Polizeisprecherin in Finsterwolde. Man stehe in engem Kontakt zu den Kollegen in Deutschland. Ein Aufruf der niederländischen Polizei an die Bevölkerung wurde auch auf Deutsch veröffentlicht.
Telefonseelsorge: Unter 0800–1110111 oder 0800–1110222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins Nummer gegen Kummer richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 116111 oder 0800–1110333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams Jugendliche beraten Jugendliche die Gespräche an. nummergegenkummer.de
Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030–443509821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch Türkisch. mutes.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht über alle telefonischen, regionalen, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de.