Keine Chance

Lawine reißt fünf deutsche Bergsteiger in Südtirol in den Tod

Drei der deutschen Bergsteiger wurden nach dem Lawinen-Abgang bereits am Samstag tot geborgen. Für zwei weitere Vermisste gab es keine Hoffnung.

Teilen
EinTeil der Vertainspitze in Südtirol nach einem Lawinenabgang. Fünf deutsche Bergsteiger kamen dabei ums Leben.
EinTeil der Vertainspitze in Südtirol nach einem Lawinenabgang. Fünf deutsche Bergsteiger kamen dabei ums Leben.Italienische Bergrettung/dpa

Nach dem schrecklichen Lawinen-Unglück in Südtirol ist es nun Gewissheit. Alle fünf deutschen Bergsteiger sind ums Leben gekommen. Drei wurden bereits am Samstag tot geborgen. Auch für die zwei noch Vermissten gab es keine Hoffnung. Die Bergretter machten sich am Sonntagfrüh erneut auf die Suche – und fanden ihre Leichen.

Die Bergsteiger aus Deutschland waren am Samstag beim Aufstieg zu der mehr als 3500 Meter hohen Vertainspitze im Ortlergebirge von einer Schneelawine erfasst worden. Nach Angaben der Bergwacht waren sie unabhängig voneinander in drei Gruppen unterwegs. Das Unglück ereignete sich kurz vor 16 Uhr in der Nordwand unterhalb des Gipfels auf etwa 3200 Metern Höhe.

Zwei Männer haben das Unglück überlebt, sagte der Sprecher der Bergrettung Sulden, Olaf Reinstadler, am Samstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Hingegen konnten zwei Männer und eine Frau nur noch tot geborgen werden. Die beiden anderen Deutschen, die noch vermisst werden, seien ebenfalls „mit Sicherheit“ tot, sagte der Sprecher am Samstag. Das hat sich nun bestätigt. Es handelt sich um einen Vater und seine 17-jährige Tochter. Nach bisherigen Erkenntnissen waren sie noch 200 Meter in die Tiefe gestürzt.

Bergretter in Südtirol im Einsatz, Hubschrauber im Landeanflug.
Bergretter in Südtirol im Einsatz, Hubschrauber im Landeanflug.Karl-Josef Hildenbrand / dpa

Es bestand keine große Lawinen-Gefahr

Zum Alter und zur Herkunft der Todesopfer gab es von offizieller Seite zunächst keine genaueren Angaben. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, bei den Toten aus der Dreiergruppe handele es sich um zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen etwa 30 und 50 Jahren.

Die Suche nach den noch vermissten Bergsteigern war am Sonntag bei Tageslicht wieder angelaufen. Im Einsatz waren auch Drohnen und Wärmebildkameras. Die Bergretter wurden mit einem Hubschrauber nach oben gebracht. Bis zur Unglücksstelle sind es dann noch etwa zwei Stunden zu Fuß.

Dem Bergwacht-Sprecher zufolge bestand am Samstag keine besonders große Lawinengefahr. Möglicherweise habe sich die Lawine infolge starker Verwehungen gelöst, weil der neu gefallene Schnee noch nicht ausreichend mit dem Untergrund verbunden war. Unter Bergsteigern gilt die Nordwand als „hochalpine Eistour“, für die Seil und eine komplette Ausrüstung für Eisklettern erforderlich sind. (mit dpa)