Gehirn altert schneller

Laut Studie: Wurst erhöht das Risiko für Demenz

Außerdem zeigte sich, dass der tägliche Verzehr von verarbeitetem rotem Fleisch die Alterung des Gehirns im Schnitt um 1,6 Jahre beschleunigt.

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Etwa 1.520 unterschiedliche Wurstsorten gibt es Deutschland.
Etwa 1.520 unterschiedliche Wurstsorten gibt es Deutschland.Martin Wagner/Imago

Deutschland ist ein Paradies für Wurst- und Schinkenliebhaber. Etwa 1.520 unterschiedliche Wurstsorten gibt es Deutschland. In keinem Land werden mehr Wurstwaren verzehrt wie hier. Und doch birgt der beliebte Brotbelag Gefahren. Wissenschaftliche Studien weisen auf immer mehr gesundheitliche Risiken hin. Kein Wunder also, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, wöchentlich nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurst zu essen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft verarbeitetes Fleisch als krebserregend ein – vergleichbar mit Tabakrauch. Bereits 50 Gramm Wurst pro Tag lassen das Darmkrebsrisiko um 18 Prozent und das Risiko für Typ-2-Diabetes um 51 Prozent steigen. Bei der Wurstherstellung entstehen schädliche Substanzen wie Nitrosamine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die mit Krebs in Verbindung gebracht werden. Zudem enthalten Wurstwaren viele gesättigte Fette, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Wurst möglicherweise auch das Risiko für Demenz erhöhen kann. In einer umfassenden Langzeitstudie wurde über 43 Jahre hinweg der Zusammenhang zwischen dem Konsum von verarbeitetem Fleisch und dem Demenzrisiko untersucht. An der Studie nahmen 133.000 Personen mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren teil. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen, die täglich mehr als ein Viertel einer 85-Gramm-Portion verarbeitetes Fleisch zu sich nahmen, ein um 13 Prozent erhöhtes Risiko für Demenz hatten.

Rotes Fleisch beschleunigt die Alterung des Gehirns

Experten gehen davon aus, dass der hohe Gehalt an gesättigten Fetten, Natrium und Zucker in verarbeitetem Fleisch die Gehirngesundheit beeinträchtigen kann. Außerdem zeigte sich, dass der tägliche Verzehr von verarbeitetem rotem Fleisch die Alterung des Gehirns im Schnitt um 1,6 Jahre beschleunigt.

Um das Risiko zu senken, raten Forscher dazu, verarbeitetes Fleisch durch gesündere Alternativen zu ersetzen. Der Verzicht zugunsten von Nüssen oder Hülsenfrüchten könnte das Demenzrisiko um 19 Prozent verringern, während Fisch es sogar um 28 Prozent und Hühnchen um 16 Prozent reduzieren könnte. Diese Ergebnisse betonen, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für die langfristige Gehirngesundheit ist.