Schräger Fall in Stralsund

Klaps mit Rute: Weihnachtsmann bekommt Anzeige wegen Körperverletzung!

Wer nicht artig ist, bekommt einen Klaps mit der Rute. Für einen Weihnachtsmann (62) in Stralsund hat genau das jetzt juristische Konsequenzen.

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Begegnungen zwischen Weihnachtsmännern und Kindern laufen nicht immer gut - meist fließen aber einfach nur die Tränen.
Begegnungen zwischen Weihnachtsmännern und Kindern laufen nicht immer gut - meist fließen aber einfach nur die Tränen.KI/BK

Weihnachten ist das Feste der Liebe – und nicht das Fest der Hiebe! Schon zu Beginn der eigentlich besinnlichen Zeit kam es in Stralsund jetzt zu einem Vorfall, der Schlagzeilen macht. Es geht um einen Weihnachtsmann, seine Rute und ein vier Jahre altes Kind, das sich nicht benehmen wollte. Die besondere Weihnachtsgeschichte beschäftigt Polizei und Presse, sorgt für viel Streit. Und dafür, dass der betroffene Weihnachtsmann seinen Rauschebart an den Nagel hängen will. Denn er wurde wegen Körperverletzung angezeigt.

Streit auf dem Weihnachtsmarkt in Stralsund endet mit Anzeige gegen Weihnachtsmann

Der Vorfall, um den sich die etwas speziellere Weihnachtsgeschichte dreht, soll sich laut Berichten in Stralsund ereignet haben. Auf einem Weihnachtsmarkt trat hier am Montag ein 62-Jähriger als Weihnachtsmann auf – nicht zum ersten Mal. Schon seit mehr als 55 Jahren sei er in dem Job, heißt es in berichten – schon als Kind sei er an der Seite eines Vaters aufgetreten. Doch einen Vorfall wie diesen erlebte er in all den Jahren nicht. Angeblich schlug er einem vier Jahre alten Jungen mit seiner Rute ins Gesicht, bekam dafür eine Anzeige wegen Körperverletzung.

In einem Interview berichtete der Mann jetzt von seiner Sicht der Dinge. Schon bei der ersten Begegnung mit dem Jungen und seiner Mutter auf dem Weihnachtsmarkt habe das Kind dem Weihnachtsmann die Zunge herausgestreckt – der Schauspieler interessierte sich dafür aber nicht. Kurze Zeit später ging er zum Auto, wollte laut eigener Aussage Medikamente holen. Auf dem Weg traf er erneut auf Kind und Mutter, beide hätten sich „förmlich aufgedrängt“. Wieder habe der Junge ihm die Zunge herausgestreckt.

Der skurrile Vorfall soll sich auf dem Weihnachtsmarkt in Stralsund zugetragen haben.
Der skurrile Vorfall soll sich auf dem Weihnachtsmarkt in Stralsund zugetragen haben.Stefan Sauer/dpa

In seiner Rolle als Weihnachtsmann sei er daraufhin in die Knie gegangen, um mit dem Jungen zu sprechen. „Das macht man nicht. Sei doch artig“, habe er ihm gesagt. Und: „Du weißt sehr wohl, die Kinder, die nicht artig sind, die kloppt der Weihnachtsmann auf die Hosen.“ Doch der Junge wollte nicht hören: Er streckte wieder die Zunge heraus, sagte „Du bist doof“ zum Weihnachtsmann. In Berichten heißt es, der Mann habe dem Kind daraufhin mit der Rute ins Gesicht geschlagen.

Erlitt das Kind durch den Klaps des Weihnachtsmannes wirklich Schmerzen?

Das Kind habe dadurch Schmerzen erlitten, hieß es in Berichten. „Das ist der Stand der Ermittlungen“, bestätigte eine Sprecherin der Polizei. Doch der Weihnachtsmann bestreitet, dass sich der Vorfall so abspielte. „Das ist Blödsinn“, erklärte der 62-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur. Statt ins Gesicht habe er auf die linke Seite in Richtung Po „so draufgeklatscht“. Mehr sei in der Position, in der er und das Kind zu dem Zeitpunkt standen, auch gar nicht möglich gewesen.

Er habe dem Kind einen Klaps gegeben, der Junge habe sich erschreckt. „Das sollte er ja auch“, sagt der Weihnachtsmann. Die Mutter habe daraufhin angefangen zu kreischen und ihn beschuldigt, das Kind geschlagen zu haben. Doch das bestreitet der Rauschebart vehement. „Kinder haut man nicht. Das ist meine Devise. Ich war selber schockiert, was daraus jetzt geworden ist.“ Er bekam eine Anzeige wegen Körperverletzung, musste sich nun einen Anwalt nehmen. Als Weihnachtsmann wolle er vorerst nicht mehr auftreten. ■