Es ist ein unfassbares Verbrechen, das gerade Großbritannien erschüttert. Ein dreijähriger Junge stirbt. Die Leiche des Kindes vergraben die Eltern hinter ihrem Haus. Als das tote Kind gefunden wird, stellt sich heraus: Es war massiv unterernährt – durch eine „extrem vegane Diät“. Nun hat ein Gericht die Eltern wegen Todes durch Vernachlässigung verurteilt.
Der dreijährige Abiyah starb an starker Unterernährung. Schuld waren seine Eltern, entschied jetzt ein Gericht und schickte das Paar für lange Zeit ins Gefängnis. Der Vater, Tai Y., wurde zu 24,5 Jahren und die Mutter, Naiyahmi Y., zu 19,5 Jahren Haft verurteilt.
Die Eltern hätten dem Kind eine „extreme vegane Diät“ auferlegt und damit dazu beigetragen, dass es verhungerte, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA den Richter in der Stadt Coventry. Die schwere Unterernährung habe zu Rachitis, Blutarmut und Wachstumsstörungen geführt.
„Es ist schwer, sich einen schlimmeren Fall von Vernachlässigung vorzustellen als den, der hier vor das Gericht gekommen ist“, sagte der Richter. Das Kind sei im Wachstum stark zurückgeblieben - bei seinem Tod im Alter von knapp vier Jahren wurde es in den Kleidern eines 18 Monate alten Kindes begraben.

Kind starb, weil Eltern es „extrem vegan“ ernährten
Das Paar lebte unabhängig von der öffentlichen Versorgung und hatte ein eigenes Glaubenssystem entwickelt, das auf einer Mischung von Elementen aus der New-Age-Mystik und westafrikanischen Religionen basierte. Nach dem Tod des Kindes bewahrten der 42-jährige Vater und die 43-jährige Mutter die Leiche eine Woche im Haus auf, berichten britische Medien wie die BBC.
Danach verbuddelten sie die Leiche ihres Sohnes hinter ihrem Haus – sie wurde erst lange Zeit nach ihrem Auszug gefunden. Das Paar war zuvor zwangsgeräumt worden und hatte seither in einem Wohnwagen gelebt, wo die Polizei es später festnahm. Dem Richter zufolge muss den Eltern klar gewesen sein, wie schlecht es dem Kind ging. Nachdem Polizisten die Leiche fanden, entdeckten sie Brüche, Wachstumsstörungen und teils verfaulte Zähne.
Während der Gerichtsverhandlung wurde bekannt, dass der Vater glaubte, der König eines erfundenen Landes mit eigenen Gesetzen zu sein, für das die beiden Pässe angefertigt hatten. Sie behaupteten zudem, ihre britische Staatsbürgerschaft aufgegeben zu haben. Auch die beiden Eltern lebten streng vegan und wiesen während der Verhandlung Anzeichen von Mangelernährung auf, wie die BBC berichtet.
Experten wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnen vor Nährstoffmangel gerade für Kleinkinder durch vegane Ernährung. Ohne Milch müssten Kinder viele Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen essen, hieß es etwa vom DGE in diesem Jahr. ■