Der Coup im Louvre in Paris sorgt weltweit für Schlagzeilen – und weckt Erinnerungen an den Dresdner Juwelenraub, einen der frechsten Kriminalfälle Deutschlands. Pünktlich dazu rollt die ARD mit einer Crime-Serie den Millionenraub noch einmal auf – mit echten Ermittlern, echten Spuren und einem unfassbaren Clan-Plan.
Als in Paris der spektakuläre Kunstraub die Sicherheitskräfte in Alarm versetzt (Beute etwa 88 Millionen Euro), blicken viele sofort nach Sachsen – dorthin, wo im November 2019 der Coup im Grünen Gewölbe Schlagzeilen machte.
Innerhalb von Minuten verschwanden 21 Schmuckstücke mit über 4300 Diamanten aus der prunkvollen Schatzkammer des Dresdner Residenzschlosses. Der Wert: mehr als 116 Millionen Euro. Der zuständige Dresdner Soko-Chef meint, im Pariser Bruch Parallelen zu dem in Dresden zu erkennen, schreibt Bild. Auch dort agierten die Täter wie in einem Gangsterfilm – professionell, eiskalt, perfekt organisiert.
Die MDR-Doku zeigt: Während in Berlin ein Prozess gegen Mitglieder des berüchtigten Remmo-Clans wegen des Goldmünzen-Diebstahls lief, starteten einige aus derselben Familie ihr nächstes Millionenspiel in Dresden.
Und der neue Dreiteiler „Millionencoup im Grünen Gewölbe“ aus der ARD Crime Time rollt die ganze Dimension des Falls aus: minutiös rekonstruiert, mit Stimmen von Ermittlern, Experten und Prozessbeteiligten. Die Filme – je 30 Minuten lang – sind aus aktuellem Anlass ab sofort in der ARD-Mediathek abrufbar.

Über 4000 DNA-Proben, eine Razzia mit 1600 Beamten, fünf Spuren, die schließlich zur Verurteilung führten – der Aufwand war damals enorm. Am Ende wanderten fünf Clan-Mitglieder für bis zu sechs Jahre und drei Monate hinter Gitter.
Wertvolle Klunker bis heute verschwunden
Der Deal war umstritten: Die Angeklagten gestanden, gaben Teile der Beute zurück – doch viele wertvolle Klunker sind bis heute verschwunden, darunter die große Diamantrose, die Epaulette mit dem Sächsischen weißen Brillanten und das Diamantgeschmeide der Königinnen.

Nach Einschätzung eines Berliner Staatsanwalts ist die Strafe immer ein Teil der Kalkulation der Clans: Wenn die Beute millionenschweren Profit bringt, gehen die jüngsten Clan-Mitglieder für vier bis sechs Jahre ins Gefängnis.