Wie bereitet man Kaffee richtig zu? Die einen nutzen die klassische Maschine für Filterkaffee, andere setzen auf die Padmaschine, andere geben Unsummen für das Siebträgermonstrum aus. Heiß, schwarz und lecker muss er sein, sonst klappt’s bei vielen gar nicht mit dem vernünftigen Start in den Tag. Doch das, was Wissenschaftler jetzt herausgefunden haben, dürfte dafür sorgen, dass viele auch ohne Kaffee aufrecht im Bett sitzen: Die meisten von uns machen den Kaffee falsch! Wir verraten, warum – und haben die einfache Anleitung, wie es richtig geht.
Kaffee richtig zubereiten: Forscher haben die perfekte Methode entschlüsselt!
Wenn sich Wissenschaftler die vermeintlich einfachen Dinge unseres Alltags vorknöpfen, dann wird es meistens richtig ernst – und die halbe Menschheit kann etwas lernen. So auch im Fall der Forscher, die sich Sorgen darum gemacht haben, wie man Kaffee eigentlich richtig zubereitet. Sie kommen zu einem Ergebnis: Die sogenannte Pour-over-Methode ist nicht nur derzeit wieder recht beliebt, sondern auch die beste für das perfekte Aroma des Kaffees.
Bei der Pour-over-Methode wird ein Kaffeefilter verwendet, der auf eine Kanne oder eine Tasse gesetzt wird – das kann beispielsweise ein Keramikfilter sein, wie ihn schon Oma nutzte. Dort kommen eine Filtertüte und das Kaffeepulver hinein. Dann wird das Wasser in Schwüngen in den Filter gekippt – anders als bei der klassischen Maschine für Filterkaffee, wo es Stück für Stück in den Filter tropft und durch das Kaffeepulver läuft.

Im Fachmagazin Physics of Fluids berichten sie von ihren Erkenntnissen, die die Pour-over-Methode noch besser machen sollen. Um die Zubereitung des Kaffees zu untersuchen, nutzten sie neben Kaffeepulver auch transparente Partikel, die sie beleuchteten, und außerdem einen Glastrichter. Das Ziel: Die Forscher wollten genau verstehen, wie sich Pulver und Wasser miteinander mischen und welche Auswirkungen das hat. Das Ergebnis: Zunächst muss ein starker und konzentrierter Wasserstrahl erzeugt werden, der eine Art Lawine im Kaffeepulver auslöst. Einen solchen Strahl erzeugt man laut den Forschern übrigens am besten mit einem sogenannten Schwanenhals-Wasserkocher.
Kaffee richtig kochen: Deshalb braucht es einen dicken Wasserstrahl
Das heiße Wasser gräbt sich dann in den Kaffee und verdrängt das Pulver, das dann zirkuliert. So sollen sich laut den Wissenschaftlern Pulver und Wasser stärker und besser durchmischen – und der Kaffee soll stärker werden. Das Problem laut der Studie: „Wenn der Wasserstrahl zu dünn ist, neigt er dazu, in Tröpfchen zu zerfallen“, erklärt die Mitautorin Margot Young von der Universität von Pennsylvania. Dann könne sich das Pulver nicht ausreichend mit dem heißen Wasser vermischen.

Kaffee kochen mit der Pour-over-Methode: So geht es ganz einfach
Übrigens: Die sogenannte Pour-over-Methode ist auch ohne Wissenschaftler eine Wissenschaft für sich. Es wird empfohlen, den Kaffeefilter nach dem Einlegen in den Tassen- oder Kannenaufsatz einmal mit heißem Wasser durchzuspülen, weil dadurch alles vorgewärmt und der Papiergeschmack entfernt wird. Zwischen 15 und 18 Gramm Kaffee kommen dann für 300 Milliliter Wasser in den Filter. Das Pulver sollte gleichmäßig verteilt werden, damit es flach im Filter liegt. Nun geht es ans Eingemachte: Das heiße Wasser (es sollte zwischen 90 und 96 Grad Celsius haben) wird auf den Kaffee gegossen – die doppelte Menge des Kaffeepulvers, also etwa 30 bis 40 Milliliter.
Was das soll? Dadurch quillt der Kaffee vor, es entweicht CO₂, der Kaffee wird, so nennt man es, entgast. Dann wird das übrige Wasser in kreisenden Bewegungen von innen nach außen in den Filter gegossen. Der ganze Prozess sollte etwa zweieinhalb bis dreieinhalb Minuten dauern. Anschließend wird – wenn das gesamte Wasser durchgelaufen ist – der Filter entfernt. Und wenn Sie nach dem Kaffeekochen mit der Pour-over-Methode noch Lust auf Kaffee haben: Lassen Sie es sich schmecken! ■