Zahlreiche Menschen zeigen Symptome

Junge (8) isst in Schule Erdbeeren und stirbt kurz darauf

Ein Junge isst Erdbeeren bei einer Schulspendenaktion. Wenig später ist er tot. Auch andere Menschen müssen behandelt werden.

Teilen
Ein achtjähriger Schüler aus den USA reagierte offenbar allergisch auf Erdbeeren und starb nach dem Verzehr.
Ein achtjähriger Schüler aus den USA reagierte offenbar allergisch auf Erdbeeren und starb nach dem Verzehr.Friso Gentsch/dpa

Grundsätzlich gelten Erdbeeren als sehr gesundes Lebensmittel. Für einen Jungen aus dem Bundesstaat Kentucky endete die Obstnascherei jetzt in einer Tragödie. Nachdem der Achtjährige Erdbeeren bei einer Schulspendenaktion in Madisonville gegessen hatte, landete er im Krankenhaus. Kurze Zeit später ist das Kind tot. Nachdem auch andere Menschen, die von den Erdbeeren gegessen hatten, Symptome zeigten, ermittelt nun die Polizei.

Junge isst Erdbeeren bei Spendenaktion in Schule

Wie der TV-Sender 14 News berichtet, soll der Junge gestorben sein, nachdem er von den Erdbeeren genascht hatte. Zunächst habe der Achtjährige Anzeichen einer allergischen Reaktion gezeigt, vor allem in Form eines Ausschlags, zitierte der Sender aus einer Mitteilung der Polizei. Daraufhin habe die Familie dem Kind das Antihistaminikum Benadryl verabreicht.

Doch dem Jungen ging es immer schlechter, die Symptome verschlimmerten sich. Daraufhin brachten ihn seine Eltern ins Krankenhaus. Dort stabilisierte er sich und die Eltern konnten ihren Sohn wieder mit nach Hause nehmen. Doch als seine Mama ihn am nächsten Morgen wecken wollte, reagierte er nicht mehr. Er lag leblos in seinem Bett. Der gerufene Gerichtsmediziner konnte nur noch seinen Tod feststellen.

Nach Polizei-Angaben seien auch andere Personen zur Behandlung ins Krankenhaus gekommen, nachdem sie die Erdbeeren von der Spendenaktion in der Madisonville North Hopkins High School und Hopkins County Central High School gegessen hatten. Sie sollen ähnliche Beschwerden wie der Junge gehabt haben – allerdings weniger schwerwiegend.

Gesundheitsbehörde warnt vor Erdbeeren

Die Erdbeeren, die für die Spendenaktion zur Verfügung gestellt wurden, werden nun in einem Labor untersucht, meldete die örtliche Gesundheitsbehörde auf ihrer Webseite. Die Schulen wurden angewiesen, die Erdbeeren zu entsorgen. Zuvor wurden Hunderte Packungen der roten Früchte an die Einrichtungen verteilt.

Laut Gerichtsmediziner soll eine allergische Reaktion die voraussichtliche Ursache für den Tod des Jungen sein. Ein abschließendes Ergebnis liegt noch nicht vor. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keinen Grund zu der Annahme, dass Fentanyl oder eine andere Art von Rauschgift darin verwickelt ist“, zitierte 14 News den Leiter des Madisonville Police Department, Jason McKnight. 

Unterschied zwischen Lebensmittelallergie und Lebensmittelunverträglichkeit

Bei einer Lebensmittelallergie stuft Ihr Immunsystem bestimmte Nahrungsmittel fälschlicherweise als Bedrohung für Ihren Körper ein und versucht diese abzuwehren. Im Gegensatz zur Lebensmittelintoleranz reagiert der Körper meist schon auf kleine Mengen der allergieauslösenden Substanz.

Bei der Lebensmittelunverträglichkeit ist das Immunsystem nicht beteiligt, vielmehr reagiert der Magen-Darm-Trakt auf das Lebensmittel. Zum Beispiel fehlt Menschen mit einer Laktoseintoleranz ein Enzym, um Milchzucker zu verdauen. Bei einer Allergie reagieren Betroffene bereits auf kleine Mengen allergisch.

Nahrungsmittelallergien können bereits im frühen Kindesalter auftreten, informierte das Medizinhandbuch MSD Manual. Bei Erwachsenen treten sie seltener auf, da eine Allergie im Laufe des Erwachsenwerdens verschwinden kann. Nahrungsmittelallergien können Reaktionen wie Juckreiz im Mund, Quaddeln, Ekzeme, Schwellungen oder eine laufende Nase hervorrufen. In schweren Fällen droht ein lebensbedrohlicher, anaphylaktischer Schock. Nahezu jedes Nahrungsmittel oder jeder Lebensmittelzusatz kann eine solche Reaktion auslösen. Wer allergisch auf Knoblauch reagiert, sollte im Restaurant aufpassen – dieses Allergen ist nämlich nicht zur Kennzeichnung verpflichtet. ■