Mehr als 30 Menschen wurden bei dem schweren Flixbus-Unglück auf der A9 in Sachsen verletzt. Von den vier Todesopfern konnten drei mittlerweile von der Polizei identifiziert werden. Es hat aber fast 30 Stunden gedauert nach dem verheerenden Unfall, bis die Polizei am Donnerstagnachmittag mehr Informationen zu den Identitäten der vier Toten bekannt gab. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derweil gegen den Fahrer, so befragt die Polizei zahlreiche Zeugen.
Nach dem schweren Busunfall gestern auf der A9 in der Nähe des Schkeuditzer Kreuzes laufen die Ermittlungen der Verkehrspolizei auf Hochtouren. Nun steht fest: alle 54 Insassen, die vom Busunternehmen gemeldet wurden, waren auch im Bus. Die Beamten haben zudem die Staatsangehörigkeiten der Passagiere abgeglichen. Die kamen aus insgesamt 24 verschiedenen Ländern, berichtet die Polizeidirektion Leipzig.
Zuvor hatte eine falsche Passagierliste dazu geführt, dass Rettungskräfte am Unfallort eine Person suchen mussten, die gar nicht im Bus war.
Flixbus-Todesopfer: Es waren alles Frauen!
Bei den noch an der Unfallstelle verstorbenen Frauen handelte es sich um eine 47-jährige Frau aus Polen, eine 20-jährige Indonesierin mit Wohnsitz in Berlin, sowie eine 19-jährige Deutsche mit Wohnsitz in Bayern. Das letzte Todesopfer, ebenfalls eine Frau, konnte bisher immer noch nicht von der Polizei identifiziert werden. Auch sie starb noch an der Unfallstelle.
Eine, von der Polizei zunächst als verstorben vermeldete Person, befindet sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, sodass die Zahl der bei dem Verkehrsunfall verstorbenen Personen von anfänglich fünf mittlerweile auf vier korrigiert wurde (KURIER berichtete).
Die weitere Passagiere des verunglückten Flixbusses wurden in Krankenhäuser gebracht und dort medizinisch begutachtet. Glück im Unglück: Die meisten von ihnen konnten unverletzt oder nach ambulanter Versorgung leichter Verletzungen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Sechs Personen erlitten jedoch schwere Verletzungen, die zum Teil sofort operiert werden mussten. Laut einer Meldung der Polizei befinden sie sich weiterhin in stationärer Behandlung.
Wie konnte dieser verheerender Unfall auf der A9 passieren?
Der Unfallhergang ist bisher immer noch nicht geklärt und Teil des laufenden Ermittlungsverfahrens, so die Polizei. Wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung wird gegen den 62-jährigen Busfahrer aus Tschechien ermittelt (KURIER berichtete).
Die sächsische Polizei hat auch die Nationalitäten der Passagiere bekannt gegeben. Im Bus von Berlin nach Zürich hatten 54 Menschen aus 24 Ländern gesessen. 18 Menschen aus Deutschland, ein Passagier aus Bosnien, zwei aus Syrien, ein Passagier aus Usbekistan, vier aus Afghanistan, ein Passagier aus der Slowakei, ein Passagier aus Russland, zwei aus Peru, ein Passagier aus der Türkei, ein Passagier aus Iran, ein Passagier aus Mazedonien, zwei aus der USA, ein Passagier aus Neuseeland, zwei aus Polen, drei aus der Ukraine, ein Passagier aus Frankreich, ein Passagier aus Tschechien, drei aus Indonesien, zwei aus China, zwei aus Kroatien, ein Passagier aus Kanada, zwei aus Indien und ein Passagier aus der Schweiz/Italien.
Die Polizei hat unter der Rufnummer 0341/96646666 ein Info-Telefon für Hinweise zum Unfallhergang und für Fragen Angehöriger eingerichtet. ■