Es sollte ein unvergesslicher Ausflug werden - und geriet zu einem gefährlichen Abenteuer.
Ein Heißluftballon mit acht Insassen geriet bei einer Landung in Zülpich (Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen) in eine Starkstromleitung und fing Feuer. Nur durch das schnelle Handeln der Passagiere und des Kapitäns konnte eine größere Tragödie verhindert werden.
Der dramatische Vorfall ereignete sich am Samstagabend, als der Ballon auf einem Acker zur Landung ansetzte. Doch statt einer sanften Ankunft verfing sich die Ballonhülle in einer Stromleitung. Laut Augenzeugenberichten versuchte der Pilot, das Schlimmste zu verhindern, indem er noch einmal versuchte, Höhe zu gewinnen, um der gefährlichen Situation zu entkommen. Doch es war bereits zu spät: Mit einem lauten Knall entwich die Luft aus dem Ballon, und die Hülle legte sich über die Starkstromleitung.
Feuerwehr kann wegen Stromleitung zunächst nicht eingreifen
Während die Passagiere glücklicherweise rechtzeitig den Korb verlassen konnten, entfachte ein Feuer an der Ballonhülle und dem Korb. Für die Feuerwehr eine Herausforderung: Da der Ballon mit der Starkstromleitung in Berührung war, konnten die Einsatzkräfte zunächst nicht aktiv eingreifen. Erst nachdem ein Monteur den Strom in einer Trafostation abgestellt hatte, konnten die Löscharbeiten beginnen.
Drei Stunden dauerte es, bis die Ballonhülle sicher von der Leitung entfernt war und der Strom in den umliegenden Haushalten und einer Burg wieder eingeschaltet werden konnte. Der Sachschaden und die genaue Ursache des Unfalls werden nun von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung untersucht.

Heißluftballons: Faszination und Risiko
Heißluftballonfahrten erfreuen sich großer Beliebtheit – doch sie bergen auch Risiken, wie zahlreiche Unfälle in der Vergangenheit zeigen.
Ein schreckliches Drama ereignete sich 2016 in Texas (USA). Ein Heißluftballon geriet auch dort in eine Stromleitung und ging in Flammen auf. Alle 16 Insassen starben bei dem tragischen Unglück, dem schwersten Ballonunfall in der Geschichte der USA.
Auch in Deutschland kam es immer wieder zu Vorfällen mit Heißluftballons. So verunglückte im Jahr 2012 ein Ballon in Oberfranken bei der Landung, als er von einer Windböe erfasst wurde. Der Korb überschlug sich mehrmals, wodurch einige Passagiere verletzt wurden.
Im Jahr 2021 in der Nähe von Prag, Tschechien, stürzte ein Ballon ab, nachdem er wegen starker Winde gegen einen Baum krachte. Glücklicherweise überlebten die Insassen, allerdings gab es mehrere Schwerverletzte.
Was macht Heißluftballonfahrten so gefährlich?
Unvorhersehbare Wetterverhältnisse und mangelnde Steuerungsmöglichkeiten können Heißluftballonfahrten zur Herausforderung machen. Insbesondere Stromleitungen und plötzliche Windböen stellen ein großes Risiko dar. Während erfahrene Piloten versuchen, solche Gefahren zu umgehen, zeigt der Vorfall in Zülpich, dass auch die beste Vorbereitung nicht vor unerwarteten Ereignissen schützen kann. ■