Es halte sich im Luisenhospital in Aachen eine „verdächtige Person“ auf, sagte eine Sprecherin der Aachener Polizei am frühen Montagabend gegen 17 Uhr. Die Feuerwehr war gegen 17 Uhr nachmittags über einen Brand in dem Krankenhaus informiert worden. Eine Geiselnahme wollte die Sprecherin zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigen. Die Einsatzkräfte seien vor Ort, sagte sie. „Es kommt zu Straßensperrungen und Einschränkungen des Bahnverkehrs. Meiden Sie den Bereich weitläufig“, warnte die Polizei via X (früher Twitter).
Aktuell findet ein größerer #Polizei|einsatz im Umkreis des Luisenhospitals statt. Es kommt zu Straßensperrungen und Einschränkungen des Bahnverkehrs. Meiden Sie den Bereich weitläufig. Die Polizei #Aachen ist für Sie im Einsatz.
— Polizei NRW AC (@Polizei_NRW_AC) March 4, 2024
Die Bedrohungslage gehe von einer 65 Jahre alte Frau aus, erklärte die Polizei am Montagabend. Eine unbekannte Frau habe am Nachmittag das Krankenhaus betreten, kurz danach sei Rauch in der Nähe der Frau festgestellt worden. Die 65-Jährige habe sich dann in einem Raum in dem Krankenhaus verschanzt. Spezialeinheiten seien vor Ort. Die Räume in der näheren Umgebung seien evakuiert worden. Nach Polizeierkenntnissen ist niemand verletzt worden. „Wir haben keine Erkenntnisse zu verletzten Personen“, sagte eine Polizeisprecherin. Spekulationen über eine mögliche Geiselnahme wurden nicht bestätigt. Die Polizei machte zunächst auch keine Angaben, ob sie mit der Frau in Kontakt stehe. Das Feuer im Bettenbereich des Krankenhauses sei gelöscht worden, teilte die Feuerwehr am Abend mit. Wie genau es dazu gekommen war, war zunächst unklar.
Bild berichtete zuvor, dass das Krankenhausgelände in Aachen von schwer bewaffneten Polizisten mit Helmen, Schutzwesten und Maschinenpistolen umstellt sei. Dazu seien Spezialeinheiten aus Köln auf dem Weg. Die Kölner Polizei führe den Einsatz bislang als „mögliche Geiselnahme“.

Kurz nach 23 Uhr dann die Entwarnung: Die 65 Jahre alte Verdächtige sei von Spezialeinsatzkräften überwältigt worden, meldet dpa. Der Zugriff sei am späten Montagabend erfolgt, sagte eine Sprecherin der Kölner Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Zum Gesundheitszustand der Frau machte die Polizei zunächst keine Angaben. Weitere Personen seien nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt worden, sagte eine Sprecherin der Polizei Köln. Die 65-jährige Frau war auf einer Krankenbahre aus dem Klinikum herausgerollt worden, zugedeckt mit einer Wärmefolie, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete.
Straßen und Bahnstrecken wegen des Polizeieinsatzes in Aachen gesperrt
Wegen des Polizei-Einsatzes in dem Aachener Krankenhaus war auch ein Streckenabschnitt der Bahn im Westen der Stadt gesperrt worden. „Züge warten an geeigneten Bahnhöfen“, teilte die DB Regio auf der Plattform X mit. Verspätungen, Teilausfälle und kurzfristige Änderungen im Zugverlauf seien möglich. Die Fahrgäste wurden aufgefordert, ihre Reiseverbindungen zu überprüfen. Es sei unklar, wie lange der Einsatz der Polizei dauern werde. Am späten Montagabend herrschte vor dem weiträumig abgesperrten Krankenhaus Anspannung. Auch viele Stunden nachdem die Spezialeinsatzkräfte am späten Montagnachmittag angerückt waren, zuckten noch blaue Blitze von Polizeiautos durch den nachtschwarzen Himmel.
Das Luisenhospital in Aachen liegt am Rand des Zentrums und wird von einem evangelischen Verein betrieben. Nach eigenen Angaben werden in 15 Kliniken des Vereins Patienten mit unterschiedlichen Krankheiten behandelt.■