Uniform-Fake

Gefährlicher Mörder entkommt als Wärter verkleidet aus dem Knast

Ein Mörder und Vergewaltiger ist trickreich aus einem US-Gefängnis entkommen. Er hatte sich eine Uniform gebastelt wie die Wärter sie tragen.

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Grant Hardin (56) wurde bei seiner Flucht aus dem Knast in Arkansas von der Überwachungskamera aufgenommen.
Grant Hardin (56) wurde bei seiner Flucht aus dem Knast in Arkansas von der Überwachungskamera aufgenommen.Arkansas Department of Corrections, Stone County Sheriff's Office

Auf spektakuläre Weise ist ein Häftling aus einem Knast in den USA geflohen. Dem Mörder und Vergewaltiger gelang die Flucht, indem er sich als Wärter tarnte. Die Uniform bastelte er sich selbst.

Der 56-jährige Grant Hardin war selbst mal bei der Polizei, sogar Polizeichef in der Kleinstadt Gateway nahe der Grenze zwischen Arkansas und Missouri. Seit 2017 jedoch saß er in der Justizvollzugsanstalt North Central Unit in Calico Rock im US-Bundesstaat Arkansas ein. Verurteilt zu 80 Jahren Gefängnis. Wegen Mordes und Vergewaltigung.

Am vergangenen Sonntag, nachmittags, gelang ihm die Flucht aus dem Knast. Hardin, der als extrem gefährlich gilt, schlich sich durch ein eigentlich bewachtes Tor. Dass er nicht aufgehalten wurde, lag offenbar daran, dass er seine Anstaltsklamotten gegen eine Uniform getauscht hatte, die denen der Wärter im Gefängnis täuschend ähnlich sah. Zur Tarnung diente dem 56-Jährigen zudem ein Rollwagen mit irgendwelchen Gebrauchsgegenständen, den er an seiner Seite schob. Die trickreiche Flucht wurde zwar nicht bemerkt, aber von einer Überwachungskamera aufgezeichnet.

Der verurteilte Mörder und Vergewaltiger war früher Polizei-Chef

„Es wurde festgestellt, dass Hardin bei seiner Flucht aus der North Central Unit eine improvisierte Kleidung trug, die die Uniform eines Polizisten imitieren sollte. Er trug keine Uniform des Justizvollzugsamts, und die gesamte Ausrüstung des Amts wurde gefunden“, sagte Rand Champion, ein Sprecher des Justizvollzugsamts von Arkansas, in einer Erklärung. Heißt: Es fehlte keine der Wärter-Uniformen, Hardin hat sich seine täuschend echte selbst zusammengestellt.

Der Fahndungs-Aufruf zu Grant Hardin der Polizei in Arkansas.
Der Fahndungs-Aufruf zu Grant Hardin der Polizei in Arkansas.Arkansas Department of Corrections

Seinem Polizeiberuf hatte Hardin schon lange keine Ehre mehr gemacht. Wie US-Medien berichten wurde er mehrfach entlassen, wegen schlechter Leistung, Gewalttätigkeiten und weil er Polizeiakten gefälscht hatte. Im Jahr 2017 gestand er den Mord an einem Angestellten der Wasserwerke. Er hatte sein Opfer mit einer Schrotflinte aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Dafür wurde er zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt.

In Haft wurde Hardins DNA getestet und mit einem Vergewaltigungsfall aus dem Jahr 1997 in Verbindung gebracht, wie die New York Post schreibt. Eine Grundschullehrerin wurde damals in einer Schultoilette mit vorgehaltener Waffe sexuell missbraucht, während nur den Flur runter ein Gottesdienst der Gemeinde stattfand. Hardin bekannte sich 2018 der Vergewaltigung und Entführung schuldig und wurde zu weiteren 50 Jahren Gefängnis verurteilt.