Zuerst glaubte sie an einen schlechten Scherz. Als eine Frau aus Gaithersburg im US-Bundesstaat Maryland online einen Antrag auf Führerscheinverlängerung stellte, wurde sie vom System abgewiesen. Mit den Worten: „Antragsstellerin verstorben“. Als Nicole Paulino am selben Tag erfuhr, dass ihre Krankenversicherung wegen ihres angeblichen Ablebens gekündigt wurde, stand sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Dem Sender „NBC4“ verriet sie: „Ich bekam richtige Panik. Ich war sehr lebendig, doch keinen schien das zu interessieren.“
Die dreifache Mutter rannte bei der Bürokratie immer wieder gegen die Wand: „Keiner konnte mir sagen, warum ich als tot gelte oder was ich tun kann, um das wieder zu ändern.“ Selbst die Steuerbehörde IRS, die einen Brief an die „Nachlassverwalter der verstorbenen Nicole Paulino“ geschickt hatte, konnte ihr nicht helfen.
Die 34-Jährige: „Ich bin in Tränen ausgebrochen und habe geschluchzt ‚Wie kann ich tot sein, wenn ich gerade mit Ihnen rede?‘ Mein ganzes Leben war auf den Kopf gestellt.“ Das größte Problem für sie war, dass sie ohne Krankenversicherung ihre teuren Asthma-Medikamente aus eigener Tasche zahlen musste und „mir das Geld ausging“.
Wegen Zahlendreher: Frau für tot gehalten
In ihrer Not wandte sie sich an ihren örtlichen TV-Sender, der im Namen von Paulino bei diversen Behörden nachfragte. So auch bei der amerikanischen „Social Security Administration“, die die Versicherungsnummern der amerikanischen Bürger verwaltet. Und prompt bekam Paulino einen Anruf und die Aufklärung, weshalb sie für die gesamte US-Bürokratie gestorben war: „Sie sagten, dass der Mitarbeiter eines Bestattungsinstituts einen Tod gemeldet, sich bei einer Ziffer der Versicherungsnummer vertippt und so meine Nummer angegeben hatte.“ Die Social Security Administration stellte es in ihr Online-System, an das von Führerscheinstelle, über Krankenversicherungen bis hin zum Fiskus alle angeschlossen sind.