Wegen Totschlags angeklagt

Frau ließ ihren Freund in Koffer ersticken – und filmte es mit dem Handy!

Der Polizeibericht erklärt nicht, wie Boone ihren Lebensgefährten dazu gebracht hatte, sich in den Koffer zu zwängen.

Teilen
Sarah Boone hat ihren Freund beim Versteckspielen ersticken lassen.
Sarah Boone hat ihren Freund beim Versteckspielen ersticken lassen.Orange County Police Department

Eine Frau aus Florida muss sich wegen Totschlags vor Gericht verantworten. Laut Staatsanwaltschaft soll Sarah Boone ihren Freund auf eine ungewöhnliche wie grausame Weise umgebracht werden. Sie soll Jorge Torres Jr. in einen Koffer eingeschlossen und ihn in diesem langsam ersticken lassen haben. Die Beweise dafür lieferte sie den Behörden selbst – per Handyaufnahmen, auf denen der 42-Jährige im Koffer um sein Leben fleht.

Der Polizeibericht erklärt nicht, wie Boone ihren Lebensgefährten dazu gebracht hatte, sich in den Koffer zu zwängen. Dennoch soll laut Ermittlungen feststehen, dass sie „einen kriminellen Akt vollbracht hat, indem sie den Reißverschluss von außen zugezogen hat, so dass Jorge sich nicht selbst befreien konnte“.

Jorge Torres Jr. erstickte qualvoll in einem Koffer.
Jorge Torres Jr. erstickte qualvoll in einem Koffer.Orange County Police Department

Auf den Videoaufnahmen, die von Floridas Staatsanwaltschaft an den örtlichen TV-Sender „FOX35 Orlando“ herausgegeben wurden, ist ein mittelgroßer, blauer Koffer zu sehen, in dem sich etwas im Inneren bewegt. Dann ist Torres‘ Stimme zu hören. Er beschwört seine Freundin im noch sehr ruhigen Tonfall, ihn rauszulassen: „Sarah, ich kriege keine Luft.“

Frau ließ ihren Freund in einem Koffer ersticken

Dann ertönt Boones Stimme von hinter der Kamera: „Das ist für alles, was du mir angetan hast.“ Um dann nach einem gehässigen Lachen zuzufügen: „Fuck you. Dumm!“ Torres Jr. versucht weiter sie im beschwörenden Tonfall sie dazu zu bringen, den Reißverschluss zu öffnen: „Sarah, Sarah, ich kann nicht atmen! Babe!“ Diese antwortet mit voller Verachtung: „Ja, das ist, was du tust, wenn du mich würgst. Es ist deine Schuld. So fühle ich mich, wenn du mich betrügst.“ Das erste Video endet an dieser Stelle.

In diesem Koffer ersticke Jorge Torres Jr.
In diesem Koffer ersticke Jorge Torres Jr.ZVG

In einem weiteren Clip, der weiter entfernt vom Koffer aufgenommen wurde, klingt Torres‘ Stimme immer verzweifelter und lauter: „Sarah bitte, ich flehe dich an!“ Doch diese antwortet nur mit einem „Pssst“. Laut Behörden verließ dann Boone für Stunden den Raum, während Torres Jr.  dann erstickte. Boone rief später den 911-Notruf. Der Polizei erklärte sie, dass sie und ihr Lebensgefährte Verstecken gespielt hatten. Als sie ihn dann angeblich nicht finden konnte, will sie einen Mittagsschlaf gemacht haben.

Weil die Beweislage nicht mit Boones Aussagen übereinstimmte – insbesondere, weil Torres den Reißverschluss des Koffers nicht von innen hätte ganz zuziehen können – nahmen die Cops die 46-Jährige wegen Mordverdachts fest. Dass der Fall am 7. Oktober nach fast vier Jahren nun endlich vor Gericht kommt, hat einen Grund. Denn Boone, die seither ohne die Möglichkeit auf Kaution in U-Haft sitzt, hat bislang acht verschiedene Rechtsbeistände gefeuert.

Zuletzt beantragte die vom Gericht beauftragte Pflichtverteidigerin Patricia Cashman wegen „unüberbrückbarer Gegensätze zu meiner Mandantin“ vom Fall freigestellt zu werden. Boone, die in der Vergangenheit ihre Anwälte bei Anhörungen als „Dummkopf“ oder „Idiot“ attackiert hatte, beschimpfte Cashman in einem 58-seitigen Protestbrief an den Richter als „intellektuell so minderwertig, dass ich mich einfach nicht dumm genug stellen kann, um mit ihr klarzukommen!“ ■