Mit ihrem Künstler-Pinsel ging sie auf den Gönner los: Catherine N. (58) holte grob aus. Bis Rentner Wolfgang W. (73) blutüberströmt in den Hausflur floh – Hände und Arme aufgeratscht.
Elegant in hellen Beige-Tönen saß sie nun in Berlin vor Gericht. Angeklagt der gefährlichen Körperverletzung. Zehn- bis 15-mal soll sie mit einem abgebrochenen Pinsel auf W. eingestochen, mit dem Stiel auf seinen Kopf gehauen, ihn schließlich geohrfeigt und ihm eine Vier-Kilo-Hantel in den Bauch gedrückt haben.
Die Frau, die sich als Künstlerin sieht: „Ich bereue sehr. Wir waren in einer ungesunden Beziehung gefesselt.“ Kurzer Blick zurück mit Wehmut: „Nun weiß ich, er war für mich wie ein Vater. Er hat mich und meine Familie in Afrika unterstützt.“ Einen Teil der Vorwürfe bestritt sie: „Mit der Hantel habe ich ihn nicht angegriffen.“
Künstlerin überfiel ihren Gönner in der Dusche
Die Wut-Szene am Morgen des 28. April 2022 in der Wohnung von W. in Charlottenburg. Der Rentner steht noch unter der Dusche. W.: „Sie kam und schimpfte, dann ergriff sie einen großen und spitzen Pinsel.“ W. wollte die Polizei rufen: „Sie riss mir das Telefon aus der Hand.“ Er flüchtete, stand dann nackt im Hausflur.
Dabei hatte es so nett begonnen. Im Juli 2019 lernten sie sich kennen. Bei einem Kaffee fragte sie nach einer Wohnung. Rentner W.: „Ich fand sie sympathisch, nahm sie auf, sie wollte nicht mehr weg. Es war eine Lebenspartnerschaft.“
Zuerst war es harmonisch. W.: „Dann die ersten Beschimpfungen, ich nahm das nicht so ernst, aber dann kamen erste Eruptionen.“ Einmal habe sie ihm in die Schulter gebissen. Und sie habe ihm unterstellt, er hätte etwas mit dem Nachbarn – „aber ich stehe nicht auf Männer.“