Manche halten es wohl für komplett verrückt, andere würden es gern auch ausleben: Die Amerikanerin Meow Dalyn lebt als Vierbeiner. „Ich identifiziere mich als Hund“, sagt sie über sich. Sie streamt sich dabei, trägt ein Hundehalsband und falsche Hundeohren und frisst sogar Hundefutter.
Zu einem australischen Radiosender sagte die Cosplayerin dazu: „Mein Name ist Meow wie eine Katze, aber ich bin ein Hund.“ Sie schlafe sogar in einem Hundekäfig mit Körbchen und pastellfarbenen Kissen. Zudem apportiere sie für ihre Zuschauer in dem Streamingdienst Twitch Dinge wie ein Hund und kaue auf Knochen rum.
Meow Dalyn wollte immer ein Hund sein und hat nun sogar Dresseure
Auch ihre Motivation erklärt sie in dem Interview: „Ich dachte mir, wenn ich erst einmal mein eigenes Geld verdiene und meine eigene Miete bezahle, dann kann ich zusätzlich alles tun, was ich will – und ich wollte ein Hund sein!“, so die Streamerin im Interview.
Den Kontakt zur menschlichen Spezies hat sie zudem noch nicht eingestellt. „Ich habe Dresseure“, erklärt sie. „Die sind wie Hundetrainer.“
Diese würden sie füttern, mit ihr spazieren gehen und Übungen machen lassen. Dafür bekäme sie dann Belohnungen. „Das ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen“, so Meow Dalyn. Die Snacks seien dann meistens Hühnchenfleisch, Biskuits oder Trockenfleisch. Zudem isst die Frau nach eigenen Angaben auch Hundefutter.
Und auch für ihr Geschäft gehe sie wie ein ganz braves Hündchen in den Garten. Als die Radiomoderatorin nachfragt, ob sie sich den Allerwertesten mit Gras abwische, sagt sie: „Manchmal, habe ich schon mal.“ Doch leider müsse sie gelegentlich auch eine menschliche Toilette nutzen.
Frau identifiziert sich als Hund: „Ich glaube, in jedem Mensch steckt ein Tier“
Zahlen müsse sie den Dresseuren nichts. Die seien Freunde, die das Cosplay-Hobby mit ihr teilten. Eine sexuelle Beziehung habe sie zudem auch zu keinem der Spielpartner. Meow Dalyn lebt zudem nur als Teilzeithündin. „Die Hundeseite von mir ist ein alltäglicher Lebensstil“, erklärte sie. „Deshalb brauche ich das im Schlafzimmer überhaupt nicht.“
Dennoch hofft sie, mit ihrem „Hundeleben“ andere zu inspirieren: „Ich glaube, in jedem Mensch steckt ein Tier“, sagte sie. „Es ist Teil unserer Menschlichkeit.“
Mit ihrem bizarren Hobby ist sie auch nicht allein, denn in Berlin trafen sich im September am Potsdamer Platz 1000 Menschen, die ebenfalls in Hundekostüme verkleidet waren.
Wenn sie den Hund auslebe, fühle sie sich deshalb umso menschlicher, sagt Meow Dalyn – und das auch trotz häufiger Kritik von außen. „Ich konzentriere mich nicht auf andere Menschen und ihre Reaktionen auf mich, weil ich einfach nur dem Ball nachjage und der Hund bin.“ ■